Chronik/Welt

Arbeiterinnen müssen Windeln tragen, weil sie nicht aufs Klo dürfen

Schockierender Bericht über die Zustände in der amerikanischen Geflügelindustrie: Die schlecht bezahlten Arbeiterinnen in Großbetrieben wie Tyson Foods, Perdue Farms, Sanderson Farms und Pilgrim’s Pride haben während ihres Schichtdienstes überhaupt keine Pausen, nicht einmal Klopausen, berichtet Oxfam, ein unabhängiger Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, die sich für eine gerechtere Welt ohne Armut einsetzen.

Viele Arbeiterinnen müssen Windeln tragen, damit sie ihre Schicht überstehen. Das Hendl-Schlachten und -Zerlegen wird am Fließband betrieben, die Bänder seien aber so schnell eingestellt, dass die meisten Arbeiterinnen mit schweren Gelenksproblemen zu kämpfen haben.

Oxfam hat in den USA jetzt eine Info-Kampagne gestartet. In einem grauenhaften Film "The Human Cost of Cheap Chicken", der im Netz abrufbar ist, werden die unwürdigen Bedingungen, unter denen die Frauen beschäftigt sind, gezeigt.

Die meisten Arbeiterinnen haben Migrationshintergrund oder gehören Minderheiten an, jedenfalls gibt es offenbar kein Arbeitsinspektorat, das ihnen hilft.

Oft können die vom Chlor-Huhn-Waschen chronisch kranken Frauen nicht einmal den Job wechseln, weil ihnen die Firma zumindest die Medikamente bezahlt.