Chronik/Welt

Norman Fosters Prado-Erweiterung

Der britische Stararchitekt Sir Norman Foster wird gemeinsam mit seinem spanischen Kollegen Carlos Rubio mit der geplanten Erweiterung des weltberühmten Madrider Prado-Museums beauftragt. Das Museum soll um ein nahes Gebäude aus dem 17. Jahrhundert erweitert werden, in dem bis vor zehn Jahren ein Heeresmuseum untergebracht war. Der Umbau soll rund 30 Millionen Euro kosten und zum 200-jährigen Bestehen des Prado Museums im Jahr 2019 abgeschlossen sein.

Das Prado-Museum gehört mit seiner Kunstsammlung alter Meister wie Bosch, Velazquez, El Greco, Tiziano und Goya zu den wichtigsten Museen der Welt.

Die Pläne von Foster und Rubio sehen vor, die südliche Fassade des rosafarbenen Renaissancegebäudes, zu öffnen, um ein riesiges Atrium zu schaffen. Der gigantische "Saal der Königreiche" in dem Philip IV. (1621–1665) Empfänge gab, wird prachtvoller Ausstellungsraum.

47 Architekten, darunter Weltklasseleute wie der Niederländer Rem Koolhaas und der Portugiese Eduardo Souto de Moura hatten sich um den Auftrag beworben. Doch die Jury entschied sich für Foster und Rubio, ihr Entwurf respektiere und würdige das Alte und passe es den heutigen Erfordernissen an.

Ein Marathonmann

Der 81-jährige, von der Queen geadelte Sir Norman Foster fühlt sich geehrt. Der Pritzker-Preisträger, Vater von fünf Kindern, ist in dritten Ehe mit der spanischen Verlegerin Elena Ochoa verheiratet. Zu Fosters bekanntesten Bauten zählt die Berliner Reichstagskuppel, der Hearst Tower in New York, die Londoner Millennium Bridge, das Wembley Stadion, der Flughafen Peking, die Swiss Re Zentrale, genannt die Gurke, in London und Millau-Viadukt in Südfrankreich.

"Foster + Partners" beschäftigen weltweit 900 Architekten, der Jahresumsatz wird auf 230 Millionen Dollar geschätzt. Der passionierte Pilot, der seinen eigenen Jet gerne selbst steuert, ist immer noch Skimarathonläufer. Sein Lieblingswohnsitz ist ein kleines Schloss im Engadin.