Skandalbischof: Residenz um 31 Millionen Euro
Von Susanne Bobek
Die Aufregung um die 31 Millionen Euro teure Bischofsresidenz von Limburg ebbt nicht ab. Für die katholische Kirche ist das „eine bedrückende Situation“, sagt der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch. Nur der Papst kann den 53-jährigen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst seines Amtes entheben. Darüber will Zollitsch nächste Woche mit Papst Franziskus bei einer schon länger geplanten Audienz reden. Tebartz-van Elst fliegt einem Medienbericht zufolge aber bereits diesen Samstag nach Rom. Damit wolle er Zollitsch zuvorkommen, meldet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.
Nach Informationen der FAS hat Tebartz-van Elst einen Flug mit der Lufthansa von Rom gebucht, der an diesem Samstag um 16.35 Uhr Frankfurt verlassen soll. Der Rückflug sei für den kommenden Donnerstag vorgesehen. Im Bistum wollte man den Bericht weder dementieren noch bestätigen.
Zollitsch hat seine Bischofskollegen zur Bescheidenheit ermahnt. „Gerade wir Bischöfe müssen uns fragen, wie und wo wir wohnen und leben. Wenn neu gebaut wird, haben wir Möglichkeiten, Zeichen zu setzen“, sagte Zollitsch der Passauer Neuen Presse. Der Freiburger Erzbischof rief dazu auf, sich den Papst zum Vorbild zu nehmen: „Papst Franziskus lehrt uns allen einfaches Leben, Demut und Bescheidenheit.“ Die Enttäuschung der Menschen im Bistum Limburg könne er gut verstehen.
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, 53, kündigte am Freitag an, in einem Sonntagsbrief einiges klarstellen zu wollen.
Der aus einer kinderreichen Familie stammende Tebartz-van Elst, sein Name setzt sich aus zwei Familiennamen zusammen, fiel nicht nur durch absurden Luxus auf, sondern seit seiner Bestellung 2008 auch durch einsame, höchst umstrittene Entscheidungen, die den Klerus gegen ihn aufbrachten.
Tebartz-van Elst reagierte darauf nicht, sondern gefiel sich als Bauherr auf dem felsigen Domberg zu Limburg. Für fantasievolle Spekulationen sorgt, dass er sich nicht eine, sondern zwei identische Privatwohnungen bauen ließ. Eine oberirdische und eine unterirdische, die in Stein gefräst wurde. Die FAZ vermutet da einen „Durchstich zur Hölle“. Für „diverse Kunstwerke“ wurden 450.000 € veranschlagt, ein Konferenztisch kostete 25.000 € und der Mariengarten 783.000 €. Dass eine freistehende Badewanne mit 15.000 € zu Buche schlug, fällt unter Peanuts.