Chronik/Welt

Malala erhält Sacharow-Preis 2013

Die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai erhält den diesjährigen Sacharow-Preis des Europaparlaments für Meinungsfreiheit. Dies verlautete am Donnerstag aus Fraktionskreisen in Straßburg. Außer der 16-jährigen Malala waren noch drei in Weißrussland inhaftierte Menschenrechtsaktivisten und der US-Geheimdienstenthüller Edward Snowden nominiert gewesen.

Außerdem ist sie noch Anwärterin auf den Friedensnobelpreis, der am Freitag vergeben wird.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz würdigte die Schülerin als "beispielhaft mutige Person in einem Land, in dem Mädchen Freiwild sind". Yousafzai hatte sich im Swat-Tal Pakistans, wo die radikalislamischen Taliban Mädchen den Schulbesuch verwehren, für ihr Recht auf Bildung eingesetzt. Yousafzai überlebte einen Mordanschlag im Oktober 2012. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Birmingham in Großbritannien und geht dort zur Schule. Schulz kündigte an, dass Yousafzai persönlich nach Straßburg kommen werde, um die Auszeichnung am 20. November in Empfang zu nehmen.

"Yousafzai hat nicht nur für ihr eigenes Recht auf Schulbesuch gekämpft, sondern sie hat auch andere Mädchen ermutigt, zur Schule zu gehen, in einem Land, in dem viele Erwachsene nicht diesen Mut haben", sagte Schulz.

Über die Preisvergabe entscheiden die Chefs der sieben Fraktionen und der Präsident des Europaparlaments. Die Entscheidung für Malala fiel nach Angaben von Fraktionssprechern einstimmig.

Mitbewerber waren der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden und drei Menschenrechtsaktivisten aus Weißrussland, darunter der inhaftierte Ales Beljazki. Die junge Malala wurde auch für den Friedensnobelpreis nominiert, der an diesem Freitag in Oslo vergeben wird.

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis "für die Freiheit des Geistes" wird seit 1988 vergeben. Er ist benannt nach dem russischen Atomphysiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989).

Malala vor der UNO

Die Kinderrechtsaktivistin sprach an ihrem 16. Geburtstag im Juli vor der UN-Jugendversammlung in New York.

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