Germanwings-Airbus mit 150 Menschen an Bord abgestürzt
Katastrophe in den französischen Alpen: Ein Airbus A320 ist am Dienstag im Süden des Landes abgestürzt. Die Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. 150 Passagiere und Crewmitglieder waren an Bord, darunter auch zwei Babys. 67 der Passagiere stammten aus Deutschland (darunter eine Schülergruppe und zwei Lehrerinnen aus der Stadt Haltern); 45 waren Spanier, einer stammte aus Belgien.
Der Absturzort befindet sich im Departement Alpes-de-Haute-Provence bei dem kleinen Ort Prads-Haute-Bleone. "Es gibt keine Überlebenden", sagte der für Verkehr zuständige Staatssekretär Alain Vidalis, auch die Polizei bestätigte, es gebe keine Überlebenden. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel wird am Mittwoch in die Region fliegen.
Mehrere Weiterflüge waren nach KURIER-Informationen von Düsseldorf nach Wien geplant. Hinweise auf Österreicher an Bord gab es zunächst aber nicht. Bei zwei verunglückten Personen, die einen Weiterflug nach Wien gebucht hatten, wisse man bereits, dass es sich nicht um Österreicher handelte, hieß es aus dem Außenamt.
Der Flughafen Düsseldorf hat eine kostenfreie Hotline für Betroffene eingerichtet: 0049 / (0) 800-7766350
Auch das deutsche Außenamt hat eine Hotline eingerichtet: 0049 / (0) 30 5000 3000
Die Hotline von Germanwings lautet 0049 / (0) 1806 320 320
Hier können Sie die Ereignisse des Tages in unserem Live-Bericht nachlesen:
Wir beenden den Live-Ticker für heute - die Ereignisse können Sie in der Zusammenfassung hier lesen.
Der Bassbariton der Deutschen Oper am Rhein, Oleg Bryjak (54), ist unter den Opfern des Airbus-Absturzes. Das teilte die Oper am Dienstag in Düsseldorf mit. Bryjak habe sich auf dem Rückflug von einem Gastspiel im Gran Teatre del Liceu in Barcelona befunden, wo er den Alberich in Richard Wagners "Siegfried" sang. Er war seit der Spielzeit 1996/97 Mitglied im Ensemble. Generalintendant Christoph Meyer sprach den Angehörigen des Künstlers sein Mitgefühl aus: "Wir haben mit Oleg Bryjak einen großartigen Interpreten und einen großartigen Menschen verloren. Wir sind fassungslos."
Laut dem französischen Innenministerium wurde bereits einer der beiden Flugschreiber gefunden. Laut Minister Cazeneuve soll die Auswertung, die Aufschluss über die Absturzursache geben kann, umgehend ausgewertet werden. Die Absturzstelle werde zudem noch am Abend gesichert, damit die Rettungsdienste leichter in das Gebiet gelangen könnten.
Die Bergung der Leichen könnte laut Polizei mehrere Tage dauern. „Das Flugzeug ist regelrecht auseinandergerissen worden, (...) es gibt kein einziges intaktes Stück Tragfläche oder Rumpf“, sagte Staatsanwalt Bruce Robin aus Marseille zu Reuters, nachdem er die Absturzstelle mit dem Hubschrauber überflogen hatte.
Bis zum frühen Abend gab es keine Hinweise auf Österreicher an Bord, sagte Außenministeriumssprecher Martin Weiss der APA. Es hätten sich bisher bei den Hotlines keine besorgten Angehörige oder Bekannte von möglichen Passagieren aus Österreich gemeldet. Bei zwei verunglückten Personen, die einen Weiterflug nach Wien gebucht hatten, wisse man bereits, dass es sich nicht um Österreicher handelte.
Der Flugverkehr über der Absturzstelle ist nach Angaben der französischen Gendarmerie unterbrochen worden. Der Überflug im Bereich der Unglücksstelle am Bergmassiv sei per Anordnung des Präfekten verboten. Die Fläche erstreckt sich über mehrere Hektar. Man solle sich der Zone nicht nähern und die Straßen nicht verstopfen, hieß es außerdem.
Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit setzt den Arbeitskampf mit der Lufthansa aus. „Der Arbeitskampf ist für uns aktuell kein Thema mehr“, sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg dem „Tagesspiegel“. Nach der Absturzkatastrophe „reden wir über ganz andere Themen“.
Die Wucht des Aufpralls der Maschine macht nach Ansicht des französischen Innenministers Bernard Cazeneuve wenig Hoffnung auf Überlebende unter den 150 Insassen. Nach seinen Angaben sind Hunderte von Soldaten der Gendarmerie sowie etwa ebenso viele Feuerwehrleute, zehn Helikopter und ein Militärflugzeug rund um den Absturzort in den südostfranzösischen Alpen im Einsatz.
Im französischen Parlament wird eine Schweigeminute abgehalten.
Der Bürgermeister von Haltern am See, Bodo Klimpel, trat am Nachmittag sichtlich betroffen vor die Presse. Er wollte noch nicht endgültig bestätigen, dass 16 Schüler aus seiner Heimatstadt in der Unglücksmaschine saßen, doch müsse man davon ausgehen. Auch zwei Lehrerinnen waren nach Angaben aus Spanien an Bord. Die Pädagoginnen und die Schüler waren nach einem Austausch wieder am Weg nach Hause.
Die Schule bleibt morgen geöffnet, jedoch wird kein normaler Schulbetrieb stattfinden. Die Schüler werden psychologisch betreut. Die Stadt in Nordrhein-Westfalen ist tief getroffen.
Noch immer ist unklar, wieso das Flugzeug in den Sinkflug überging und dann abstürzte. Ein Augenzeuge wird von der Lokalzeitung "La Provence" zitiert, wonach das Flugzeug möglicherweise gegen eine Felswand geprallt ist. Ein Anwohner aus der Region habe die Trümmer von einem Gebirgspass aus gesehen, zitiert der Spiegel. „Von da oben konnte ich die Trümmer sehen. Ich habe keinen Zweifel, dass das Flugzeug gegen die Felswand geprallt ist“.
Laut einem französischen Abgeordneten ist die Maschine komplett in Trümmer zerschellt. "Das Flugzeug ist total zerstört", schrieb Christophe Castaner, Abgeordneter der Region Alpes-de-Haute-Provence, am Dienstag bei Twitter. Er habe die Unfallstelle gemeinsam mit Innenminister Bernard Cazeneuve überflogen. "Entsetzliche Bilder in dieser Berglandschaft. Es bleibt nichts außer Trümmern und Körpern."
Die Absturzstelle liegt laut Informationen des Flugzeugbauers Airbus bei dem kleinen Ort Prads-Haute-Bleone in den französischen Alpen. Prads-Haute-Bleone ist etwa zehn Kilometer nordöstlich von Digne-les-Bains entfernt.
Erste Bilder Absturzstelle in den Alpen
Bei dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf handelt es sich um einen Schengenflug, die Passagiere waren daher nicht zur Ausweisleistung verpflichtet. Das österreichische Außenamt arbeitet deshalb die Passagier-Liste des Airbus durch. Das Außenministerium ist laut Sprecher Martin Weiss mit den Krisenstäben in Frankreich und Deutschland sowie mit Germanwings in Kontakt.
Weiss bittet Angehörige von möglichen Opfern, sich bei der Hotline des Bürgerservice unter der Telefonnummer 0501150-4411 zu melden. Bisher habe es noch keine Anrufe gegeben.
Traurige Bestätigung: Laut Focus hat der Direktor der Austauschschule bestätigt, dass die Schüler und zwei Lehrer aus Haltern an Bord waren. Sie seien auf dem Rückweg von einem einwöchigen Schüleraustausch in der Nähe von Barcelona gewesen, heißt es "Wir wissen, dass die Schülergruppe an Bord der Maschine gegangen ist", sagt Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) am Dienstag dem WDR.
Der Direktor des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern hat alle Schüler nach Hause geschickt, berichtet die Halterner Zeitung.
Neues aus Haltern: Zwei Lehrer und 16 Schüler waren laut einem Stadtsprecher aus dem westfälischen Ort für den Flug gebucht. Eine Bestätigung gibt es aber derzeit noch nicht. Das Joseph-König-Gymnasiums wurde geschlossen, in der Schule wurde ein Krisenstab gebildet. Polizei und Feuerwehr fuhren am Nachmittag vor. Notfallseelsorger sind im Einsatz.
Im Internet schreibt die Schule, dass bis zu diesem Dienstag ein einwöchiger Gegenbesuch beim Institut Giola in Llinars del Valles in der Nähe von Barcelona geplant gewesen sei. Im Dezember hatte es einen Besuch von zwölf Austauschschülern aus Spanien an der Schule gegeben.
Kremlchef Wladimir Putin hat Kanzlerin Angela Merkel und den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgesprochen. Putin drückt auch dem spanischen König Felipe VI. seine Anteilnahme aus: "Russland teilt die Trauer jener, die bei dieser Tragödie ihre Angehörigen verloren haben", wurde Putin zitiert.
Die französische Flugaufsicht erklärt laut dpa, dass von dem Flugzeug kein Notruf abgesetzt worden sei. Stattdessen hätten die Fluglotsen eine Notsituation erklärt.
Der KURIER erfuhr aus gut informierten Quellen, dass mehrere Weiterflüge von Düsseldorf nach Wien geplant waren. Eine offizielle Bestätigung durch das österreichische Außenamt gibt es aber noch nicht, sie überprüfen derzeit die Informationen. Laut Außenministerium gibt es außerdem derzeit keine Informationen über Österreicher an Bord.
Ob es einen Notruf gegeben hat, oder nicht, ist offenbar doch nicht ganz klar. Selbst die Leitung von Germanwings konnte den Notruf nicht bestätigen, man habe selbst widersprüchliche Informationen dazu.
Verwirrung herrscht weiterhin auch um die Absturzursache: Mitten in der Flugzeit bestehe die wenigste Gefahr – im Gegensatz zu Start und Landung, meinte Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt gegenüber dem ZDF.
Staatsanwaltschaft Marseille ermittelt: Eine für Massenunfälle zuständige Abteilung der Staatsanwaltschaft in Marseille wird den Germanwings-Absturz untersuchen. Das teilt das Justizministerium in Paris mit.
Eine Frau aus der Region berichtet auf BBC über einen eigenartigen Krach gegen elf Uhr vormittags. Zuerst dachte sie, es handle sich um eine Lawine.
Zurzeit sind etwa 300 Mann der Einsatzkräfte zur Absturzstelle unterwegs, etwa doppelt so viele sollen es noch werden. Da das Gebiet in den Alpen äußerst schwer zugänglich ist, kamen die ersten Rettungskräfte nur zur Fuß dort an. Helikopter fliegen über das Areal, daraus wurde ersichtlich, dass die Trümmer über ca. zwei Quadratkilometer verstreut sind.
Thomas Winkelmann, Geschäftsführer von Germanwings, sagt bei einer Pressekonferenz um 15 Uhr: "Es ist ein tragischer und sehr trauriger Tag für gesamte Lufthansa-Familie." Das Flugzeug hob Winkelmann zufolge um genau 10:01in Barcelona ab. Mit an Bord waren 144 Passagiere, 2 Babys und 6 Crewmitglieder (2 im Cockpit, 4 in der Kabine).
Das Flugzeug hat um 10:35 (eine Stunde vor der geplanten Landung) die reguläre Reiseflughöhe von 38.000 Fuß erreicht. Nach einer Minute verließ die Maschine diese Höhe wieder und trat in den Sinkflug ein, der acht Minuten dauerte. Der Kontakt zum französischen Radar brach um 10:53 auf Höhe von ca. 6000 Fuß ab. Anschließend verunglückte die Maschine.
Die Maschine wurde 1991 von Airbus an Lufthansa ausgeliefert, seither flog sie ununterbrochen für Lufthansa und Germanwings. Der letzte Routinecheck war gestern in Düsseldorf, durchgeführt von der Lufthansa-Technik. Der letzte reguläre große Check („C-Check“) war planmäßig im Sommer 2013.
Der Kapitän flog seit über zehn Jahren für Lufthansa und Germanwings, im Airbus hatte er 6000 Flugstunden absolviert.
Die Fluglinie weiß um die Anzahl und die Nationalitäten der Todesopfer, doch will man erst die Angehörigen informieren, bevor man damit an die Öffentlichkeit geht. Ein Technik-Team der Lufthansa ist außerdem am Weg zur Absturzstelle, um die Untersuchung zu unterstützen. Winkelmann drückte den Angehörigen sein Beileid aus und versprach, man werde alles tun, "um die Ursache schnellstmöglich und vollumfänglich" aufzuklären.
Laut Germanwings-Geschäftsführer Winkelmann waren auch zwei Babys an Bord. Laut Winkelmann habe die Maschine kurz nach Erreichen der regulären Flughöhe einen Sinkflug eingeleitet, der acht Minuten dauerte.
Ein Hotelangestellter in Dinge will das Flugzeug vor dem Absturz gesehen haben, das berichtet BBC. Laut dem Mann soll das Flugzeug "sehr, sehr tief" geflogen sein. Außerdem seinen mehrer Helikopter bereits an der Absturzstelle angekommen.
"Der Airbus A320 ist ein sehr gängiges Flugzeug; tausende Maschinen dieses Typs sind im Einsatz", erklärt KURIER-Luftfahrtexperte Wilhelm Theuretsbacher. "Anfällig für Abstürze ist die Maschine sicher nicht. Und 24 Jahre sind für so ein Flugzeug absolut kein Alter."
Die Stadt Haltern befürchtet, dass vermutlich Schüler aus dem westfälischen Ort an Bord waren. "Wir müssen davon ausgehen", sagte ein Stadtsprecher nach einem Gespräch mit der Polizei. Eine Bestätigung fehle aber noch. Die Schüler seien zu einem Austausch in der Nähe von Barcelona gewesen.
Eine Sammlung der Reaktionen der Staats- und Regierungschefs weltweit auf Twitter gibt es hier.
Die Ursache für den Absturz der Maschine wird nach Ansicht eines Branchenexperten erst in einigen Wochen endgültig geklärt sein. "Ich denke, dass es einen Monat dauert, bis wir Genaueres über die Unfallursache wissen", sagt Luftfahrt-Analyst Thomas Saquer von der Unternehmensberatung Frost & Sullivan der Nachrichtenagentur dpa. "Vielleicht geht es etwas schneller, wenn man die Blackbox direkt findet." Wartungsmängel bei der Maschine der Lufthansa-Tochter hält Saquer für unwahrscheinlich: "Da macht die Lufthansa keinen Unterschied zwischen den Fliegern der Mutter und denen der Tochtergesellschaft."
Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einer Pressekonferenz den Angehörigen ihr Mitgefühl ausgedrückt. Außerdem stellte sie klar: "Jede Spekulation über die Ursache des Absturzes verbietet sich." Merkel wird morgen in die Region fahren und sich selbst ein Bild machen.
Absturzursache bleibt unklar: Der Lufthansa liegen nach Aussagen von Konzernchef Carsten Spohr keine Erkenntnisse über den Grund für den Absturz vor. "Wir können noch keine Angaben zum Unfallhergang bei Germanwings machen."
Ein möglicher Terroranschlag wird laut ARD derzeit ausgeschlossen.
Laut französischen Medien soll der Absturz nicht von schlechtem Wetter ausgelöst worden sein. Das Wetter sei ruhig gewesen, berichtete die Zeitung Le Monde unter Berufung auf die Wetterdienste La Chaine Meteo und Meteo France. "Die Bedingungen waren sogar optimal mit trockenem Wetter und komplett freiem Himmel am ganzen Vormittag", heißt es auf der Webseite von La Chaine Meteo. Der Wind sei schwach gewesen und es habe keine gefährlichen Wolken gegeben.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist "tief erschüttert", wie Regierungssprecher Steffen
Seibert auf Twitter mitteilt. Um 14.30 Uhr wird sich die Kanzlerin öffentlich äußern.
Deutsche Behörden haben bisher keine Hinweise auf einen möglichen terroristischen Anschlag als Ursache für den Absturz. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen.
Lufthansa, Air Berlin und die Ferienfluggesellschaft Condor nutzen weiter ihre A320-Maschinen. Zunächst müsse die Absturz-Ursache geklärt sein, heißt es auf Anfrage. Auch bei den Austrian Airlines (AUA) bleibt der Flugzeug-Typ A320 weiter im Einsatz, heißt es bei der Lufthansa-Tochter auf APA-Anfrage.
Erste handfeste Spekulationen über den Hergang des Unglücks machen sich breit: Die ORF-Korrespondentin in Paris Eva Twaroch twittert, dass die Maschine gegen einen Berg in den Alpen geprallt sein könnte.
Der Absturz erfolgte in der Nähe des Massifs der "Trois-Évêchés", einer Bergformation in der Nähe von Digne, die bis zu 3000 Meter Höhe erreicht. Die Gegend - zerklüftete Strukturen mit Gletschern - ist schwer zugänglich. Zuletzt gingen auch noch Lawinen ab. Am Dienstag aber soll zumindest das Wetter in der Gegend mild gewesen sein.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Luftfahrtunglücke (mehr dazu hier).
Inzwischen kommen in Düsseldorf immer mehr Angehörige der Passagiere an, um Informationen zu erhalten. Sie werden von einem Care-Team an den wartenden Journalisten vorbeigeschleust und in einem von der Öffentlichkeit abgeschirmten Bereich von Psychologen und Seelsorgern betreut. Reden wollte vorerst niemand, berichtet eine WAZ-Reporterin dem KURIER.
Sie berichtet von einer dreiköpfigen Familie, die heute früh mit der Unglücksmaschine von Barcelona zurück nach Düsseldorf fliegen wollte, aber den Flug dann auf Abend verschoben hat. Beim WAZ-Anruf wussten sie noch gar nichts vom Absturz, wollten aber dennoch ihre Heimreise am Abend antreten: „Es ist doch ziemlich unwahrscheinlich, dass auf der gleichen Strecke gleich zwei Mal am Tag ein Flugzeug abstürzt.
Die Fluglinie Germanwings wurde 2002 gründet. Mit der Billigtochter will die AUA-Mutter Lufthansa die Low-Cost-Carrrier wie Ryanair oder EasyJet in Schach halten. 2013 wurden alle Lufthansa-Direktverbindungen abseits der Drehkreuze München und Frankfurt zu Germanwings verlagert. Für 2015 wollte die Lufthansa im Europaverkehr abseits der Drehkreuze schwarze Zahlen schreiben. Die Flotte von Germanwings besteht aus rund 60 Flugzeugen der Airbus A320-Familie.
Germanwings hat nun bestätigt, dass sich 144 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord befanden. Zunächst war von 142 Passagieren die Rede gewesen.
Die Lufthansa hat auf das Unglück reagiert:
Frankreichs Präsident Francois Hollande trifft sich derzeit mit Spaniens König Felipe und Königin Letizia. Das Königspaar verkürzt wegen des Unglücks die Reise.
Die französische Luftfahrtbehörde DGAC erklärt, der Airbus habe um 10.47 Uhr Ortszeit ein Notsignal gesandt. Zu dem Zeitpunkt habe sich die Maschine in einer Höhe von 5.000 Fuß (etwa 1.500 Meter) befunden.
Laut österreichischem Außenministerium gibt es derzeit keine Informationen über Österreicher an Bord der Unglücksmaschine.
Die auch die Fluglinie Germanwings eine Hotline 0049 / (0) 1806 320 320 für Angehörige von Passagieren eingerichtet.
Laut Flightradar24.com sollte Flug 4U9525 um 9.35 Uhr in Barcelona starten, die Maschine hob aber erst um 10 Uhr ab. Für 11.55 Uhr war die Landung in Düsseldorf geplant. In einer Flughöhe von 6800 Fuß (2100 Meter) soll das Signal Flightradar24.com zufolge abgerissen sein. Die Maschine soll demnach deutlich an Höhe verloren haben - von elf Kilometer bis auf zwei Kilometer.
Frankreichs Staatssekretär Alain Vidalis sagt, dass bisher noch immer niemand zur Absturzstelle vordringen konnte. Das Gebiet ist sehr gebirgig, nur Helicopter der Gendarmerie konnten bis dato Wrackteile erkennen. Laut Vidalis gab es um 10:47 Uhr noch einen Notruf, kurz darauf noch ein Notsignal.
Um 15 Uhr findet eine Pressekonferenz der Fluglinie Germanwings statt. In einer ersten Stellungnahme sprach die Fluggesellschaft den Angehörigen und Freunden der Opfer ihr Mitgeühl aus. Laut Germanwings sollen sich 144 Passagier und 6 Besatzungsmitglieder an Bord befunden haben.
Die deutsche Botschafterin in Frankreich ist am Weg zum Unglücksort. Laut n-tv werden mehr als 100 deutsche Opfer befürchte.
Deutsche Experten wollen sich an der Klärung der Ursache beteiligen. Laut deutschem Bundesverkehrsministerium sind Fachleute der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung bereits auf dem Weg zur Unglücksstelle.
Nach Informationen des spanischen Vize-Ministerpräsidenten befanden sich vermutlich 45 Spanier an Bord.
Börse: Die Papiere der Muttergesellschaft von Germanwings Lufthansa wurden zu Mittag mit minus 4,28 Prozent auf 13,19 Euro ans Ende des deutschen Aktienindex DAX gedrückt. Die Papiere des Flugzeugbauers Airbus rutschten im MDax um 2,65 Prozent auf 58,46 Euro ab.
Hollande hat bereits mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel gesprochen. Sie hat alle Termine für heute abgesagt.
Laut der französischen Zeitung La Provence sei die Absturzstelle nur aus der Luft zu erreichen. Laut Frankreichs Präsident Hollande befindet sich die Stelle in 2700 Metern Höhe.
"Es gibt keine Überlebenden", sagt der für Verkehr zuständige Staatssekretär Alain Vidalies im nordfranzösischen Lille.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr über Twitter:
Die deutsche Bundesregierung hat einen Krisenstab eingerichtet. Hotline: 0049 30 5000 3000. Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, das Auswärtige Amt stehe „in engstem Kontakt“ zu den französischen Behörden. Zu möglichen deutschen Todesopfern machte er zunächst keine Angaben. Steinmeier sagte: „In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei all denjenigen, die darum fürchten müssen, dass ihre Angehörigen unter den Passagieren oder Besatzungsmitgliedern sind.“
„Wir kennen die Berichte über den Absturz, können aber noch nichts bestätigen“, sagte ein Airbus-Sprecher. Der Flugzeugbauer versuche derzeit Klarheit über die Geschehnisse zu bekommen.
Die Airbus-Maschine war mehr als 24 Jahre alt. Nach Informationen der Website Airfleets.net war die Maschine vom Typ A320 am 6. Februar 1991 an die Lufthansa ausgeliefert worden. Zwischenzeitlich war der Jet mit 147 Sitzplätzen und der Kennung D-AIPX unter dem Städtenamen „Mannheim“ unterwegs. Ihren Jungfernflug hatte sie am 29. November 1990.
Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve wollte sich an die Unglücksstelle begeben. Präsident Hollande wollte nach eigenen Angaben mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem spanischen König Felipe VI. sprechen, der am Dienstag zu einem Besuch in Paris erwartet wurde.