Chronik/Welt

Tsunami traf die Salomonen

Ein schweres Erdbeben im Südpazifik hat am Mittwoch einen kleinen Tsunami ausgelöst. Die knapp einen Meter hohe Flutwelle habe die Salomon-Inseln erreicht, teilten die Behörden mit - es gebe mindestens fünf Tote, darunter ein Kind, sowie drei Verletzte, sagte eine Krankenschwester der Lata-Klinik auf den zu den Salomonen gehörenden Santa-Cruz-Inseln am Mittwoch.

Nach Angaben des Ministerpräsidenten des Inselstaats, Gordon Darcy Lilo, wurden mindestens vier Dörfer auf den Santa-Cruz-Inseln von dem Beben getroffen worden. Zwischen 60 und 70 Häuser seien durch hohe Wellen beschädigt worden.

Tsunami-Warnung aufgehoben

Die Tsunami-Warnung für ein ganze Reihe von Inseln im Südpazifik wurde nach mehreren Stunden wieder aufgehoben. Es gebe keine Bedrohung durch einen Tsunami in den Küstenregionen, auch wenn in einigen Gebieten das Wasser etwas ansteige, teilte das Pazifische Tsunami-Warnzentrum mit. Nach Angaben des Warndienstes in Hawaii gab es noch kleinere Flutwellen im Norden Neukaledoniens, auf der Insel Lifou sowie auf Vanuatu, doch sei die Gefahr inzwischen gebannt.

Zuvor hatten die Behörden vor Verheerungen in den Inselgebieten Vanuatu, Nauru, Papua-Neuguinea, Tuvalu, Neu-Kaledonien, Kosrae, Fidschi, Kiribati sowie Wallis und Futuna gewarnt. Für Australien und Japan bestand keine Warnung.

Erdbeben der Stärke 8,0

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Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 8,0. Es habe vor der Küste der Salomonen in einer Tiefe von nur 5,8 Kilometern stattgefunden. Das Epizentrum lag demnach rund 340 Kilometer östlich von Kira Kira, einem Ort im Süden der Inselgruppe.

Wellen aus dem Erdbeben erreichten die Salomon-Inseln und zerstörten drei Dörfer auf der Insel Nendo, berichteten Offizielle in der Hauptstadt Lata. Einzelheiten zu den Schäden seien noch unklar, da die Bewohner in naheliegende Höhenlagen geflohen sein, zitierte der Sender BBC einen Regierungssprecher der Salomon-Inseln.

Ein Augenzeuge berichtete im Fernsehen der Salomonen, in Lata in der Provinz Temotu sei der Flugplatz überflutet. Ein Polizist sagte, das Beben sei zu spüren gewesen. "Wir habe alle Anwohner aufgefordert, in höher gelegene Gebiete zu gehen", fügte er hinzu.

Wenn zwei Stunden nach der erwarteten Ankunftszeit des Tsunamis keine größeren Wellen zu sehen seien, dann könnten die örtlichen Behörden davon ausgehen, dass die Bedrohung vorüber sei, teilte das Warnzentrum mit.

Die Salomonen waren erst im Jahr 2007 von einem Tsunami heimgesucht worden, der große Schäden angerichtet und 13 Dörfer zerstört hatte. Mindestens 50 Menschen wurden damals getötet, Dutzende blieben vermisst. Damals hatte ein Beben der Stärke 8,1 die Flutwelle ausgelöst.