Japan: Schwacher Tsunami in Fukushima nach Erdbeben
Ein starkes Erdbeben hat am Dienstag im Gebiet des japanischen Katastrophenreaktors Fukushima eine neue Tsunami-Flutwelle ausgelöst. Die Flutwellen hätten die Küste vor dem Kraftwerksgelände mit einer Höhe von rund einem Meter erreicht und offenbar keine größeren Schäden angerichtet, teilte der Reaktorbetreiber Tepco mit.
Eine Erdbeben- und Tsunamikatastrophe hatte im März 2011 im Kraftwerk Fukushima eine desaströse Kernschmelze ausgelöst. Das Beben in der Nacht auf Montag löste daher erneut große Sorge aus. Die Flutwellen waren aber schließlich deutlich kleiner als vor fünfeinhalb Jahren.
Epizentrum nahe Fukushima
Bewohner sollten sich in Sicherheit bringen
Kabinettsminister Yoshihide Suga bestätigte die Angaben des AKW-Betreibers: "Es gab keine größeren Schäden an den Reaktoren Fukushima Daiichi oder Onagawa", sagte er in Tokio. In einem Abklingbecken des Atomkraftwerks Fukushima Daini fiel kurzzeitig die Kühlung aus, läuft mittlerweile aber wieder.
Ministerpräsident Shinzo Abe wies die Behörden während eines Besuchs in Argentinien an, die Schäden zu begutachten und umgehend die nötige Hilfe zu leisten.
Erdstöße waren in Tokio zu spüren
Die Erdstöße waren bis in die Hauptstadt Tokio zu spüren. Die Verbindungen des Schnellzugs Shinkansen wurden vorübergehend eingestellt, auch der Flughafen Sendai bei Fukushima stellte den Betrieb ein.
Die Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe am 11. März 2011, bei der 18.500 Menschen starben, hatte im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi einen schweren Störfall ausgelöst. Das Kühlsystem fiel aus, woraufhin es in mehreren Reaktoren zur Kernschmelze kam. Die Umgebung wurde radioaktiv verseucht. Es war die folgenschwerste Atomkatastrophe seit dem Unglück in Tschernobyl 1986.
Japan erlebt in der Regel mehrere schwerere Erdbeben pro Jahr. Unter dem Inselstaat laufen vier Erdplatten zusammen, deren Reibung die Beben verursachen kann.