Chronik/Welt

Happy-End für Flüchtlingskind im Koffer

Flüchtlingsdrama mit Happy End: Ein achtjähriger Afrikaner, der in einem Koffer nach Ceuta geschmuggelt wurde und fast erstickt wäre, darf in Spanien bleiben. Die Aufenthaltsgenehmigung für den Buben gilt zunächst für ein Jahr. Sie soll es dem kleinen Adou Ouattara aus Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) ermöglichen, bei seiner Mutter zu sein, die legal in Spanien lebt.

Der Bub war wie berichtet am 7. Mai in der spanischen Exklave Ceuta in Marokko bei einer Kontrolle entdeckt worden: Eine 19-jährige Frau hatte bei der Einreise auf dem Fußweg einen Koffer bei sich, in dem sich das Kind befand. Der Bub war von Kleidungsstücken bedeckt und konnte kaum atmen. Adou Ouattara wurde ärztlich versorgt und in ein Kinderheim in Ceuta gebracht.

Noch am selben Tag nahm die Polizei den Vater des Achtjährigen fest, als er den Grenzübergang überqueren wollte. Der 43-jährige Ali Ouattara und seine Frau Lucie leben seit sieben Jahren als legale Einwanderer auf den zu Spanien gehörenden kanarischen Inseln. Ali Ouattara arbeitet in einer Wäscherei auf Fuerteventura. Die elfjährige Tochter lebt bei ihren Eltern; für den Sohn erhielten Ali und Lucie Ouattara jedoch keine Aufenthaltsgenehmigung. Die Begründung: Das Einkommen des Familienvaters sei mit 1330 Euro um rund 50 Euro zu gering, als dass er für zwei Kinder sorgen könnte.

Aufgrund der "außergewöhnlichen Umstände" stellten die Behörden nun doch eine Aufenthaltsgenehmigung für den kleinen Adou aus. Es sei davon auszugehen, dass in einem Jahr ein Antrag auf Erneuerung gestellt werde, hieß es in der Präfektur Ceuta.

Ali Ouattara bleibt aber zunächst weiter in Haft. Für den Richter hätten sich die Umstände, die zur Festnahme des Vaters geführt hätten, "nicht geändert", teilte das zuständige Gericht in Andalusien mit. Dabei handle es sich um Fluchtgefahr und die Tatsache, dass Ouattara einen Minderjährigen durch den Transport im Koffer gefährdet habe.