Fünf Tote bei Zug-Inferno in Bulgarien
Bei einem schweren Zugsunglück in Bulgarien sind am Samstag mindestens fünf Menschen durch Explosionen ums Leben gekommen. Ein Güterzug mit Gastanks sei in der Früh in dem Dorf Hitrino im Nordosten des Landes entgleist, teilte die Polizei mit. Mindestens 29 Menschen wurden verletzt. Einige Opfer hätten fast am ganzen Körper Verbrennungen, sagte Regierungschef Boiko Borissow beim Besuch des Unglücksorts. Die letzten der insgesamt 24 Tankwaggons sollen einen Strommast gerammt haben. Darauf kam es zu den Detonationen. 150 Feuerwehrmänner suchten nach Überlebenden in Trümmern von Gebäuden. Die Hälfte der etwa 800 Einwohner des Dorfes wurde in Sicherheit gebracht, berichtete das Staatsradio. Das Feuer war am Samstagmittag unter Kontrolle. Das Dorf war am frühen Samstagmorgen von einem lauten Knall aus dem Schlaf gerissen worden: "Dann sah ich eine zehn Meter hohe Flamme und Rauch", sagte ein Bewohner dem Staatsradio. Die Bevölkerung wurde zu Blutspenden aufgerufen.
Terrorakt ausgeschlossen
Die Explosion in dem kleinen Dorf war verheerend: 20 Häuser wurden zerstört, darunter der Bahnhof, das Gemeindehaus und das Polizeiamt. "Für die schweren Sachschäden wird der Staat aufkommen", versicherte Regierungschef Borissow, der früher bei der Feuerwehr gewesen war. Es gebe noch keine Informationen über die genaue Ursache des Unglücks, sagte Verkehrsminister Iwajlo Moskowski. Ein Terrorakt wurde laut einem Bericht des Staatsradios allerdings ausgeschlossen. Der Güterzug gehört nach amtlichen Angaben einem bulgarischen Bahnspediteur. Der Zug war vom Schwarzmeerhafen Burgas nach Russe an der Donau unterwegs gewesen. Der Unglücksort ist etwa 100 Kilometer von Warna, einem beliebten Urlaubsort, entfernt.