Frankreich: Hohe Strafe für Nutella-Rabatt
Von Susanne Bobek
Ein 70-Prozent-Rabatt auf Nutella löste im Jänner einen nie da gewesenen Ansturm auf die Filialen von Intermarché aus. Es kam zu tumultartigen Szenen. Die Videos davon verbreiteten sich rasant im Netz. "Sie haben sich darauf gestürzt wie Tiere", klagte eine Kundin aus der Gegend von Lyon.
Die Rabattschlacht hat jetzt ein Nachspiel, denn das französische Wirtschaftsministerium schaltete die Anti-Betrugsabteilung und die Justiz ein, denn der Verkauf unter Einkaufspreis ist in Frankreich verboten. Intermarché soll jetzt 375.000 Euro Strafe zahlen, erklärte das Wirtschaftsministerium am Donnerstag.
Die französische Regierung will weitere Rabattschlachten verhindern. Supermärkte müssen ihre Produkte künftig mindestens zehn Prozent über dem Einkaufspreis verkaufen. Damit sollen unfaire Praktiken verhindert werden.
"Eins kaufen, eins gratis – das ist vorbei", sagte Landwirtschaftsminister Stéphane Travert dem Sender BFMTV. "Denn das zerstört den Wert der Dinge."
"Wir können nicht alle vier Tage solche Szenen in Frankreich haben", sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire über die Rabattschlachten. Denn auch ein Lockangebot von 70-Prozent Preisnachlass auf Pampers-Windeln löste vielerorts tumultartige Szenen aus. Das sei unwürdig.