Flüchtlings-Odyssee wegen G-7-Gipfel
Nach einer vom G-7-Gipfel auf Sizilien verursachten Odyssee auf dem Mittelmeer sind am Sonntag fast 1500 völlig erschöpfte Flüchtlinge in Neapel angekommen. Ein Rettungsschiff der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hatte die Migranten am Donnerstag auf mehreren Booten entdeckt und unter schwierigsten Bedingungen an Bord genommen - ihre "Vos Prudence" hat nach Angaben der Seenotretter eigentlich nur Kapazität für 600 Menschen.
Grundversorgungsmittel zu Ende
Nachdem am Samstag auch die wichtigsten Grundversorgungsmittel zu Ende gegangen waren, hatte die "Vos Prudence" am Abend die Erlaubnis erhalten, kurz im sizilianischen Palermo zu landen, um neue Vorräte zu laden. Von da stach sie wieder in See, nun mit dem Ziel Neapel auf dem Festland. An Bord waren auch 140 Frauen, 45 Kinder und zwei Leichen, die auf einem Gummiboot entdeckt worden waren.
Wieder Tote im Mittelmeer
Die italienische Küstenwache berichtete am Wochenende von weiteren Rettungsaktionen. Am Freitag hätten Schiffe der Guardia Costiera, der italienischen Marine sowie der EU-Operation EUNAVFOR MED innerhalb von 24 Stunden 2200 Menschen bei zwölf Einsätzen in Sicherheit gebracht, sagte ein Sprecher der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur. Sie waren größtenteils auf völlig überfüllten Gummibooten von Libyen aus in See gestochen.
Auf den Booten seien auch zehn Leichen entdeckt worden. Wie die Migranten zu Tode gekommen sind, war noch unklar.