Chronik/Welt

Erdbeben in Italien: Nachbeben und Plünderer

Der Ort Amatrice - Epizentrum des schwereren Erdbebens in Mittelitalien - ist am Freitag in der Früh erneut von starken Nachbeben erschüttert worden. Die Bewohner eines eilig errichteten Zeltlagers wurden um 6.36 Uhr von einem Erdstoß mit einer Magnitude von 4,8 geweckt, davor waren zwei etwas schwächere Beben registriert worden. Rettungseinheiten befürchten nun weitere Einstürze, die die Bergungsarbeiten erschweren würden.

Alle Inhalte anzeigen
Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in der Nacht auf Mittwoch schwinden in Amatrice die Hoffnungen, weitere Menschen lebend bergen zu können. Bei dem verheerendsten Erdbeben in der jüngeren Geschichte Italiens sind nach neuesten Angaben mindestens 276 Menschen ums Leben gekommen und weitere 365 verletzt worden. Die Zahl der Todesopfer ist noch einmal gestiegen.

Festnahme wegen Plünderung

In der Erdbebenstadt Amatrice wurde ein Mann wegen Plünderung festgenommen. Er war dabei, in eine beschädigte Wohnung einzubrechen. Der Mann wurde festgenommen. Er leistete Widerstand und verletzte einen Polizisten mit einem Schraubenzieher.

Der vorbestrafte 45-Jährige wurde durchsucht, berichtete die Polizei. Er ist den Behörden wegen Drogenhandel und Waffenbesitz bekannt. Der Mann wurde in eine Strafanstalt in der Stadt Rieti geführt.

Aus Angst vor Plünderungen wollen viele Obdachlose im Erdbebengebiet ihre Wohnungen nicht verlassen. Viele von ihnen übernachteten in ihren Autos vor ihren beschädigten Häusern.

Bisher wurde die Zahl der Toten in der vorläufigen Bilanz mit 250 angegeben. Jedoch wurde mit mehr Opfern gerechnet. Das Erdbeben hatte am Mittwoch ganze Dörfer in Mittelitalien verwüstet. In mehreren Ortschaften wurden zudem jahrhundertealte kulturhistorische Bauwerke beschädigt oder zerstört.