Dinosaurier-Schädel verschwunden: Mongolei kämpft gegen Fossiliendiebe
Jahrelang verdiente der Hirte Gelegrash gutes Geld, indem er Touristen zu einem Dinosaurierschädel in der Wüste Gobi führte. Doch eines Tages war das Fossil nahe der Bajandsag-Felsen verschwunden - wie tausende andere auch. Mit den Plünderungen begonnen hatte der Forscher Roy Chapman Andrews, der vor knapp hundert Jahren Saurier-Eier in der Mongolei entdeckte und sie in die USA schaffte.
Andere Paläontologen und Schmuggler folgten seinem Beispiel. Damit soll nun Schluss sein: Die mongolische Regierung will den Diebstahl stoppen und die Fossilien aus ausländischen Museen und Privatsammlungen zurückholen.
Hollywood-Star Nicolas Cage ging mit gutem Beispiel voran. Er gab den Dinosaurierschädel, den er um 276.000 Dollar (262.000 Euro) ersteigert hatte, freiwillig zurück, als er erfuhr, dass er aus der Mongolei geschmuggelt worden war.
Mongolische Regierung wurde hellhörig
Denn diese Dinosaurierart - ein kleinerer und wilderer Verwandter des Tyrannosaurus rex - konnte nur aus dem mongolischen Nemegt-Becken stammen. Der mongolische Präsident Tsakhiagiin Elbegdorj wandte sich direkt an die US-Regierung, ein Gerichtsverfahren folgte und 2014 kehrte der Tarbosaurus bataar in seine Heimat zurück.
Nach Urteil kehrten einige Fossilien zurück
Das Urteil sei ein entscheidender Schritt zur Eindämmung des Fossilienhandels in den USA gewesen, sagt die ehemalige Kulturministerin Oyungerel. Seither habe die Mongolei etwa 30 Fossilien "direkt aus den Händen der Schmuggler" zurückbekommen. Ausgestellt werden sie seit vergangenem Jahr in der Hauptstadt Ulan Bator, im ehemaligen Lenin-Museum. Wo einst eine monumentale Statue des Gründers der Sowjetunion stand, ist jetzt der Tarbosaurus bataar zu sehen.
Das Museum hält Platz für weitere Ausstellungsstücke bereit, zum Beispiel für die Funde von Chapman Andrews, die derzeit noch im American Museum of Natural History in New York (zur AMNH-Website) zu sehen sind - obwohl der US-Forscher seinerzeit zugesichert hatte, sie wieder in die Mongolei zurückzubringen.
"Noch nie haben wir einen der Diebe gefasst"
"Noch nie haben wir einen der Diebe gefasst", beklagt die Frau im Tarnanzug. Um das große Gebiet wirklich überwachen zu können, bräuchte sie Drohnen. Dass wieder einmal Dinosaurierknochen gestohlen wurden, erfährt Surenjav meist von Hirten, die sich beklagen, dass sie nun keine Touristen mehr dorthin führen können.