Chronik/Welt

Geld als Lockmittel gegen Luftverschmutzung

Blauen Himmel und strahlende Sonne sehen die Menschen in Peking nur selten. Der verheerende Smog macht die Bewohner der chinesischen Hauptstadt krank – und schädigt auch den Tourismus. Die Regierung will das Problem nun mithilfe von Belohnungen in den Griff bekommen: Umgerechnet 1,2 Milliarden Euro werden für den Kampf gegen die landesweite Luftverschmutzung zur Verfügung gestellt.

Nicht nur Peking, auch viele andere Metropolen haben ein massives Smog-Problem. Nun soll das Vorgehen gegen die Luftverschmutzung stärker in den Mittelpunkt der Politik gerückt werden. Mit den 1,2 Milliarden Euro sollen Städte und Regionen, die bedeutende Fortschritte bei der Verringerung der Schadstoffe gemacht haben, belohnt werden.

Elektroautos

Energieeffiziente Technologien sollen stärker gefördert und veraltete Industrieanlagen beseitigt werden. Der Benzinverbrauch von Autos soll reduziert und die Verbreitung elektrischer Autos gefördert werden. Die Zentralregierung will den Schadstoffausstoß jeder Provinz überwachen und bei der Beurteilung der Leistungen der örtlichen Regierungen stärker berücksichtigen.

Dass nun Geld als Lockmittel eingesetzt werden soll, offenbart, wie schwierig es ist, Firmen – auch staatsnahe Betriebe – und Politiker dazu zu bringen, sich an Umweltschutzbestimmungen zu halten. Selbst staatseigene Ölgesellschaften ignorieren mitunter Anweisungen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes, um ihre Produktion nicht drosseln zu müssen.

Ärzte warnen schon lange vor dem Smog in den Städten. Wie berichtet macht die Schadstoffbelastung Peking laut der Akademie für Sozialwissenschaften in Schanghai "fast unbewohnbar für Menschen". Die Luftverschmutzung gilt auch als einer der Gründe für den Einbruch des Tourismus in Peking im vergangenen Jahr: Zwischen Jänner und November kamen um 10,3 Prozent weniger Besucher als im Jahr zuvor.

China verschärft nun auch den Kampf gegen die Wasserverschmutzung. Dafür sollen 240 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Mit dem Geld sollen Kläranlagen und Wiederaufbereitungsanlagen errichtet werden.