Der tragische Tod eines Kindes
Von Susanne Bobek
Nur mit einem T-Shirt, einer Windel und Stiefeln bekleidet, steht Elijah Marsh vor der verschlossenen Haustür. Eine Überwachungskamera filmt den Dreijährigen um vier Uhr morgens, nachdem er sein warmes Bett verlassen und sich auf den Weg nach draußen gemacht hat. Die Temperatur in Toronto liegt zu dem Zeitpunkt bei minus 20 Grad.
Als die Eltern um 7.30 Uhr aufstehen und Elijahs leeres Bett vorfinden, beginnen dramatische Stunden der Suche. Sie kontaktieren die Polizei, sofort machen sich Hubschrauber, Pferdestaffeln und mehr als 100 Polizisten mit Spürhunden auf den Weg, den kleinen Elijah wiederzufinden.
Schnell macht das Foto des kleinen Elijah in den sozialen Netzwerken die Runde, lokale Medien berichten am Morgen permanent vom Stand der Suche. "Wenn Sie Elijah sehen, bitte nehmen Sie ihn zu sich nach Hause und versuchen Sie, ihn zu wärmen. Wählen Sie den Polizeinotruf", ermutigte Ermittlerin Millie Dyler die zahlreichen freiwilligen Helfer. Mittlerweile beteiligen sich nach Angaben des Fernsehsenders CBC auch Dutzende Nachbarn an der Suche. Kurz nach 10 Uhr entdeckt ein Suchtrupp den leblosen Körper des Dreijährigen zwischen zwei Bungalows nur 300 Meter von seinem Wohnhaus entfernt. Elijah wird noch ins Krankenhaus gebracht, doch dort zerschlagen sich alle Hoffnungen. Die Wiederbelebungsversuche bleiben erfolglos, berichtet der Toronto Star. Am frühen Nachmittag wird Elijah schließlich für tot erklärt. "Ich denke, jeder Bewohner wird den Verlust spüren", sagte Polizeichef Bill Blair bei der Bekanntgabe der Nachricht. Die ganze Stadt sei traurig. "Der Verlust wird jeden von uns daran erinnern, nach Hause zu gehen und unsere Kinder noch ein wenig mehr zu umarmen."