Chronik/Welt

Ausgestorben geglaubte Galapagos-Schildkröte kehrt zurück

Eine lange Zeit als ausgestorben geglaubte Schildkröten-Unterart soll wieder auf die Galapagos-Insel gelangen, von der sie stammt. Die kuppelförmige Riesenschildkröte (Chelonoidis elephantopus) der Floreana-Insel galt seit über 150 Jahren als ausgestorben.

Forscher der US-Universität Yale hatten jedoch bereits 2015 auf der Hauptinsel Isabela Exemplare dieser Unterart entdeckt. Sie sollen von Tieren abstammen, die Walfänger vor langer Zeit von der Floreana-Insel herübergebracht hatten.

Auf jeder der Galapagos-Inseln lebte früher eine eigene Unterart von Landschildkröten. Mehrere dieser jeweils nur dort existierenden Unterarten sind ausgestorben. Die weltbekannte Schildkröte "Lonesome George" galt bis zu ihrem Tod 2012 als letzter Vertreter der Unterart der Pinta-Insel (Chelonoidis nigra abingdonii).

16 Riesenschildkröten, die von der Floreana-Unterart abstammen, sollen sich zunächst in der Zuchtstation der Insel Santa Cruz fünf Jahre lang vermehren. Deren Jungtiere sollen anschließend auf der Insel Floreana freigesetzt werden, wie Forscher im Journal "Scientific Reports" und der Naturschutzpark Galápagos am Mittwoch (Ortszeit) berichteten.

Die Riesenschildkröten auf den Galapagos-Inseln wurden in den vergangenen Jahrhunderten von Walfängern als Nahrung gefangen und lebend an Bord genommen. Puerto Bravo auf der Hauptinsel Isabela war der letzte Hafen, den die Schiffe vor längeren Ozeanfahrten anliefen. Wenn sie merkten, dass sie zuviel Last geladen hatten, setzten sie dort einen Teil der auf anderen Inseln eingefangenen Schildkröten aus.

Der Galapagos-Archipel, 1000 Kilometer westlich von Ecuador, gehört wegen seiner besonderen Flora und Fauna zum Unesco-Weltnaturerbe. Charles Darwin entwickelte seine Theorie von der Entstehung der Arten nach seinem Galapagos-Besuch im Jahr 1835.