Chronik/Welt

Angehörige trauern um Opfer von Bad-Aibling-Zugunglück

Hunderte Trauergäste haben am Sonntag in einem Gottesdienst der Opfer des Zugunglücks von Bad Aibling gedacht. "Sie müssen einen Schmerz tragen, der sie zu zerbrechen droht", sagte die Regionalbischöfin für München und Oberbayern, Susanne Breit-Keßler, zu den Hinterbliebenen. "Wir wollen miteinander tragen, was unerträglich ist."

"An diesem Tag der Liebe sind uns unser Lieben für immer entrissen"


Sie machte deutlich: "Die Zeit heilt überhaupt keine Wunden." Mit Blick auf den Valentinstag, der am Sonntag auch gefeiert wurde, sagte sie: "An diesem Tag der Liebe sind uns unsere Lieben für immer entrissen."

Der Zusammenstoß zweier Züge in Oberbayern am Dienstag hatte elf Menschen das Leben gekostet, Dutzende wurden verletzt. "Fragen werden laut: Geht es um technisches oder menschliches Versagen?", sagte Breit-Keßler. Das sei verständlich. Aber an der Trauer der Familien änderten mögliche Erkenntnisse der Ermittler nichts.

Deutsche Bahnchef und Verkehrsminister trauerten mit

Dieser Faschingsdienstag werde sich einbrennen, sagte Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising sowie Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz in dem Gottesdienst in Bad Aibling. "Gemeinsam kann dieses Unglück nur getragen werden." Wenn er sich das Leben der getöteten Männer und ihrer Angehörigen anschaue, sei er "unmittelbar berührt, von den vielen ungelebten Tagen, die sie miteinander erwartet haben", sagte Marx. "Erinnern wir an diese Elf, dass sie nicht vergessen sind, dass sie nicht weg sind."

Die Kirche war weitgehend für Angehörige und Helfer frei gehalten worden. Den Gottesdienst besuchten auch Bahnchef Rüdiger Grube sowie einige Politiker, darunter der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und die CSU-Vorsitzende von Oberbayern, Ilse Aigner.