Chronik/Welt

Youtuber-Treffen in Berlin endet in Massenschlägerei

Nach einem Aufruf in sozialen Medien ist es auf dem Berliner Alexanderplatz zu einer Massenschlägerei gekommen. "Am frühen Donnerstagabend versammelten sich auf dem Platz rund 400 Leute", sagte ein Sprecher der Polizei am Freitag. Die meisten von ihnen waren nach den Angaben Jugendliche oder junge Erwachsene.

Reizgas eingesetzt

Später gerieten etwa 50 von ihnen in Streit und gingen mit Faustschlägen, Fußtritten und Pfefferspray aufeinander los. Die Beamten nahmen neun Menschen vorläufig fest. Die Polizei war mit rund 100 Beamten im Einsatz und versuchte, die Jugendlichen zu trennen. "Dabei setzten die Beamten auch Reizgas ein", sagte der Sprecher weiter. Eine Polizistin wurde verletzt.

Außerdem versuchten die Jugendlichen nach den Angaben, einen Beamten in die Menge zu ziehen. Etwas später zerstreuten sich die Menschen. "Etwa 20 von ihnen rannten in den U-Bahnhof und sprangen ins Gleisbett, wo sie sich mit Schottersteinen bewarfen", sagte der Polizeisprecher. Hintergrund dürfte nach Medienberichten ein Streit zwischen rivalisierenden YouTubern sein. 

Aufruf via Instagram

Ein Youtuber aus Stuttgart namens "ThatsBekir", der 250.000 Abonnenten auf dem Videokanal hat, rief zu einem "Abotreffen" für den 21.3. am Alexanderplatz um 17 Uhr auf. "Wer ist am Start?" Laut der Online-Ausgabe der B.Z., die sich auf Polizeiangaben bezieht, soll dies das entsprechende Treffen gewesen sein.

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Ein Kontrahent, der sich auf Youtube und Instagram "Bahar Al Amood” nennt, war offenbar schwer dagegen, dass "Bekir" und seine Leute die deutsche Hauptstadt betreten. Beide sollen einander zuvor auf Instagram unter anderem als "Hurensöhne" beleidigt haben.

Der nach den Behördenangaben türkischstämmige "Bekir" und "Bahar Al Amood", der Mitglied einer Berliner Großfamilie mit arabischem Hintergrund sein soll, seien dann am Alexanderplatz mit ihren jeweiligen Helfern aufeinander gestoßen sein. Die B.Z. zitiert einen Burschen: "Er (Bekir, Anm.) hat unsere Schwestern beleidigt."

 

Polizeigewerkschaft warnt vor riskanten Internet-Aktionen

Nach der Massenschlägerei am Alexanderplatz in Berlin hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Internet-Szene vor riskanten Aktionen gewarnt, um die eigene Bekanntheit zu steigern. Bei der Schlägerei am Donnerstag könnte nach Medienberichten ein Streit zwischen rivalisierenden YouTubern der Hintergrund sein. Sie sollen sich zu der Prügelei verabredet haben.

Die Polizei bestätigte das am Freitag nicht. „Wir sehen in der Rapperszene und zunehmend auch bei anderen Influencern, dass sie teilweise sehr fahrlässig mit ihrem Einfluss umgehen und es scheinbar Mode wird, ganz bewusst Pulverfässer aufzumachen, um mehr Follower, Abonnenten und Klicks zu generieren“, sagte der Berliner GdP-Landeschef Norbert Cioma am Freitag.
Es gebe Sinnvolleres, als seinen Bekanntheitsgrad dafür zu nutzen, jungen Gewaltbereiten eine geeignete Plattform in der Öffentlichkeit zu bieten und mit voller Absicht das Risiko einzugehen, dass die Lage eskaliert, sagte Cioma.

Nach einem Aufruf in sozialen Medien hatten sich auf dem Alexanderplatz am frühen Donnerstagabend rund 400 Menschen versammelt. Später gerieten etwa 50 von ihnen in Streit, wie die Polizei mitteilte. Sie gingen mit Faustschlägen, Fußtritten und Pfefferspray aufeinander los. Die Polizei reagierte mit Reizgas und nahm neun Menschen vorläufig fest.

Der Alexanderplatz zählt zu den sieben Kriminalitätsbrennpunkten in Berlin, an denen die Polizei besonders präsent ist.

Nach der Schlägerei verkündete "Bahar al Amood" via Instagram, es tue ihm leid für alle Verletzten, "die von der Polizei gepfeffert wurden" und schrieb: "Macht eure Augen mit selta Wasser und ich wünsche euch das beste!" (sic) Es gehe ihm "gut bis auf diese Pfeffer". (sic)

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"Sehr schlecht" ging es hingegen laut eigenem Bekunden dem Kontrahent "ThatsBekir". "Ich hoffe, dass ich morgen reden kann", schrieb er auf Instagram. Und: "Ich brauche Pause."

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