Chronik/Welt

Viele Tote auf Genfer Friedhöfen verwesen nicht

Einige Friedhöfe in der Westschweiz haben Medienberichten zufolge ein eigenartiges Problem: Da die Böden stark verdichtet sind, verwesen beerdigte Leichen nicht mehr.

"Da es weniger Sauerstoff gibt, setzen sich die Böden mit der Zeit ab und ersticken. Dadurch geraten die Verwesungsprozesse ins Stocken", sagte die Leiterin des Bestattung- und Friedhofamts der Stadt Genf, Anne Humbert-Droz. Der Sauerstoffmangel und der komprimierte Boden können auch ein Problem für die an der Zersetzung beteiligten Mikroorganismen, Käfer und Würmer darstellen.

Problem schon im 19. Jahrhundert erkannt

Besonders in Genf haben Behörden Probleme damit. Wie die Schweizerische Depeschenagentur schreibt, wurde dort das Problem der Böden bereits im 19. Jahrhundert erkannt. 1880, als der Standort des Friedhofs von Saint-Georges festgelegt wurde, brachten die Behörden diese Frage zur Sprache.

Wegen einer kompakten Lehmschicht von grosser Dicke kamen sie zum Schluss, dass die Zersetzung nicht oder nur sehr verzögert stattfinden würde. Zurzeit werden Studien zu diesem Thema auf den Genfer Friedhöfen Saint-Georges, Châtelaine und Petit-Saconnex durchgeführt.