Robert-Koch-Institut: Virus wird sich in China weiter ausbreiten
Auch nach einer Abschwächung der Ausbreitung des Coronavirus in China wird sich der Erreger nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts weiter in dem Land verbreiten.
Die Entscheidung, die Stadt Wuhan abzuriegeln, sei eine drastische Maßnahme gewesen, sagte RKI-Präsident und Mikrobiologe Lothar Wieler. "Wenn man diese Absperrung wieder aufhebt, dann ist das Virus natürlich nicht aus der Welt verschwunden." Selbstverständlich werde es auch in China wieder eine Zunahme von Fällen geben. "Das sind verschiedene Wellen." Aber kein Mensch wisse, wann das sein werde und in welchem Ausmaß. Naiv sei es zu erwarten, dass das Virus aus einem Land herausgehalten werden könne.
Chinas Führung erklärt Epidemie für eingedämmt
China verkündete am gestrigen Dienstag einen angeblichen Wendepunkt. In Hubei sei die Epidemie "im Wesentlichen eingedämmt", sagte Chinas Staatschef Xi Jinping am Dienstag in Wuhan.
Xi sagte, es gebe "Anfangserfolge" bei der Stabilisierung der Lage in der besonders stark betroffenen Provinz Hubei und deren Hauptstadt Wuhan. Damit habe sich im Kampf gegen die Epidemie das "Blatt gewendet". In der Elf-Millionen-Einwohner-Metropole Wuhan war das Coronavirus im Dezember erstmals bei Menschen aufgetreten. Seitdem wurden in Festlandchina mehr als 80.700 Infektionen sowie mehr als 3.100 Todesfälle registriert.
Seit einigen Tagen geht die Zahl der Neuinfektionen in China deutlich zurück. Am Dienstag gab es nach Behördenangaben nur 17 Neuansteckungen in Wuhan - dies war die niedrigste Zahl seit Beginn der Veröffentlichung der täglichen Neuinfektionen in China am 21. Jänner. Zwei weitere neue Fälle wurden aus anderen Gebieten gemeldet.