Chronik/Welt

"Du bist etwas Großes": Phallusstatue sorgt in Neapel für Erregung

Eine Installation des im vergangenen April verstorbenen italienischen Künstlers und Architekten Gaetano Pesce sorgt für Aufsehen in Neapel.

Auf dem zentralen Rathausplatz „Piazza del Municipio“ wurde eine Installation mit dem Titel „Tu si 'na cosa grande“ (Du bist etwas Großes) eingeweiht, ein Neapel gewidmetes Werk des Bildhauers, der in New York im Alter von 84 Jahren starb. Die 12 Meter hohe Installation sorgt wegen ihrer phallischen Form für Diskussionen.

Die Installation weckte Neugierde bei Touristen

Die Installation, die bis zum 19. Dezember zu sehen ist, ist Teil des Programms „Napoli Contemporanea“, bei dem zeitgenössische Werke in Neapels Innenstadt gezeigt werden. Bei Pesces Werk handelt es sich um eine Neuinterpretation des Kostüms von Pulcinella, einer typischen Figur aus der "Commedia dell'arte", dem italienischen Volkstheater.

Die Installation weckte Neugierde bei den vielen Touristen, die auf der Piazza Municipio spazieren gehen und sich vor dem gigantischen Werk fotografieren lassen. Im Internet löste die Installation hitzige Diskussionen aus. Mehrere Einwohner fordern von Bürgermeister Gaetano Manfredi die Entfernung der Skulptur.

Pesce, der als Exzentriker unter den italienischen Designern galt, ist unter anderem für den Entwurf von Sitzen bekannt, die beim Öffnen der Vakuumverpackung wie ein Germteig aufgehen. Internationales Aufsehen erzielte er 1969 auf der Mailänder Möbelmesse mit seiner Serie „Up“, den „aufgehenden“ Schaumstoffsitzen. Der Künstler bezeichnete seine Objekte provokant als „Anti-Design“.

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Neapel ist eigentlich an exzentrische Installationen gewöhnt. Im März wurde die Skulptur „Venus der Lumpen“ des italienischen Künstlers Michelangelo Pistoletto wieder aufgestellt, nachdem sie im vergangenen Jahr bei einem Brand vollständig zerstört worden war. Das Werk zeigte eine klassische Statue der Göttin Venus vor einem großen Haufen bunter Fetzen. Die Statue war von einem 32-jährigen Obdachlosen in Brand gesetzt worden, der danach festgenommen wurde.