Hurrikan-Verwüstung auf den Bahamas: Die Bilder der Zerstörung
Hurrikan "Dorian" hat auf den Bahamas eine Spur der Zerstörung hinterlassen und mindestens sieben Menschen in den Tod gerissen. Bilder aus der Luft und Satellitenaufnahmen zeigten verwüstete Landstriche, die unter Wasser standen. Premierminister Hubert Minnis sagte am Dienstag, es würden weitere Opfer erwartet. Der Sturm zog am späten Abend etwas abgeschwächt in Richtung der Südostküste der USA.
Nach ersten Erkenntnissen gab es zahlreiche Verletzte, wie Regierungschef Hubert Minnis am Montag in New Providence sagte. Etwa 13.000 Häuser wurden demnach beschädigt oder zerstört. Minnis bezeichnete den Wirbelsturm, der Windgeschwindigkeiten von fast 300 Stundenkilometern erreicht hatte, als "historische Tragödie" für die zwischen Kuba und Florida gelegene Inselgruppe.
Mehr als 60 Prozent des 6.000-Einwohner-Ortes Marsh Harbour seien beschädigt, sagte Minnis, nachdem er sich erstmals aus der Luft ein Bild der Lage auf den Abaco-Inseln gemacht hatte. Die Armensiedlung The Mudd, in der vor allem haitianische Einwanderer lebten, war ihm zufolge komplett zerstört worden.
Insgesamt lebten etwa 76.000 Menschen in den besonders betroffenen Gebieten. Im staatlichen Rundfunk und in sozialen Medien meldeten sich zahlreiche Bahamaer, die Angehörige vermissten. In weiten Teilen der Inseln war der Mobilfunk gestört.
Am Dienstagvormittag (Ortszeit) gab es zunächst keine Neuigkeiten zu Schäden und Rettungseinsätzen auf den Bahamas. Der Minister für nationale Sicherheit, Marvin Dames, sagte aber, die Zahl der Todesopfer werde steigen. Unter den bestätigten Toten seien Kinder, zitierte ihn die Zeitung "The Nassau Guardian". Es handle sich um "eine Krise epischer Ausmaße".
Keine Entwarnung
Der Wirbelsturm peitschte nach Angaben der Meteorologen am Dienstag aber immer noch mit Windgeschwindigkeiten von rund 200 Stundenkilometern über die Inselgruppe hinweg. Bewohner sollten daher vorerst in ihren Notunterkünften bleiben. Vom Flughafen der Hauptstadt des Inselstaates, Nassau, hieß es am Dienstag, es gebe erneut zahlreiche Flugausfälle. Reisende sollten ihre Fluggesellschaften kontaktieren. Der Flughafen der Stadt Freeport auf Grand Bahama blieb geschlossen. Wie auf einem Video vom Montag zu sehen war, stand er unter meterhohem Wasser.
Im staatlichen Rundfunk ZNS wurden Hilferufe von Menschen verlesen, die inmitten der Fluten feststeckten. In sozialen Medien wurden weiter zahlreiche Videos überfluteter Straßen verbreitet. Es gab auch viele Nachrichten von Menschen, die um Hinweise auf vermisste Angehörige baten.
Die Karibische Katastrophenschutzagentur CDEMA werde bei Such- und Rettungseinsätzen Drohnen nutzen, teilte der frühere Regierungssprecher Latrae Rahming auf Twitter mit.
Rettungseinsätze teils unmöglich
Der Wirbelsturm hatte am Sonntag zuerst die Abaco-Inseln im Nordosten des Karibikstaates getroffen und dabei Windböen von fast 300 Kilometern pro Stunde entwickelt. Er gehörte damit zu den Hurrikans der gefährlichsten Kategorie fünf. Es handelte sich um den verheerendsten Wirbelsturm auf den Bahamas seit Beginn moderner Aufzeichnungen. Am Montag war "Dorian" über die Insel Grand Bahama gezogen und hatte sich nur noch quälend langsam weiter bewegt. Auch am Dienstag waren dort noch keine Rettungseinsätze möglich.
Zum Zeitpunkt seiner Ankunft in dem karibischen Inselstaat hatte "Dorian" Windböen von fast 300 Kilometern pro Stunde entwickelt - und gehörte damit zu den Wirbelstürmen der gefährlichsten Kategorie fünf. Rettungseinsätze waren unter den Wetterbedingungen zunächst unmöglich. Es handelte sich um den verheerendsten Wirbelsturm auf den Bahamas seit Beginn moderner Aufzeichnungen. Regierungschef Hubert Minnis sprach angesichts der noch gar nicht gänzlich erfassbaren Zerstörung von einer "historischen Tragödie".
Nach dem Eintreffen auf den Bahamas schwächte sich der Sturm nach und nach ab. Am Dienstagmittag (Ortszeit) entwickelte er nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums Windböen mit einer Geschwindigkeit von 175 Kilometern pro Stunde. Damit wurde der Wirbelsturm zu einem Hurrikan der Kategorie zwei herabgestuft. Die Werte lagen aber nur ganz knapp unterhalb der Schwelle zur Kategorie drei. Die Experten mahnten, der Sturm sei weiterhin extrem gefährlich.
Sturm zieht Richtung Norden
Zuletzt bewegte sich der Hurrikan langsam Richtung Norden weiter. Er sollte im Laufe des Dienstags und Mittwochs der Küste Floridas gefährlich nahekommen, und später - am Mittwoch und Donnerstag - auch sehr nah entlang der Küste in den US-Bundesstaaten Georgia, South Carolina und North Carolina vorbeiziehen. Ursprünglich hatten Meteorologen befürchtet, dass "Dorian" mit voller Wucht auf Florida treffen würde. Der Sturm änderte auf seinem Weg jedoch seinen Kurs.
Die Auswirkungen in Florida, wie auch in den angrenzenden Bundesstaaten, dürften nun geringer ausfallen als ursprünglich befürchtet. Die Bewohner der betroffenen US-Staaten machen sich aber auf Sturmböen, Regen und Flutwellen in den kommenden Tagen gefasst. Dort liefen in den vergangenen Tagen intensive Vorbereitungen für den Sturm: Menschen verbarrikadierten ihre Häuser, füllten Sandsäcke und deckten sich mit Notvorräten ein, manche suchten auch Zuflucht in Notunterkünften.