Meghan Markle hilft den Frauen aus dem abgebrannten Hochhaus
Von Susanne Bobek
Die Herzogin von Sussex, Tochter einer schwarzen Mutter und eines weißen Vaters, hat ihr erstes eigenes Projekt vorgestellt: Ein Kochbuch, das Rezepte der Frauen aus dem abgebrannten Londoner Grenfell-Tower enthält. Seit der Brandkatastrophe im Jänner 2017 mit 72 Toten kochen sie in einer Gemeinschaftsküche.
Meghan Markles Botschaft für Toleranz und soziales Engagement in Zeiten des Brexit kommt gut an, da die Amerikanerin ja selbst aus einfachen Verhältnissen stammt. Seit Jänner, also noch vor ihrer Hochzeit, kam Meghan immer wieder in die „Hubb Community Kitchen“. Hubb ist das arabische Wort für Liebe.
„Ich habe mich sofort mit dieser Gemeinschaft verbunden gefühlt. Es ist ein Ort, wo Frauen gemeinsam lachen, trauern, weinen und kochen“, steht im Vorwort des Buchs mit dem Titel „Together: Our Community Cookbook“, das ab 20. September in die britischen Buchhandlungen kommt und online erhältlich ist.
Die Frauen, die aus allen Teilen des Mittelmeer-Raums stammen, einige tragen Kopftuch, warten zum Teil noch immer auf adäquate, neue Wohnungen. Die Idee für die Gemeindeküche sei entstanden, als viele Familien in Hotelzimmern wohnten und keine eigene Küche hatten. Daraus sind Freundschaften entstanden – bis heute treffen einander die Frauen zweimal pro Woche zum gemeinsamen Kochen. Obwohl die Regierung nach dem Brand schnelle Hilfe versprochen hat, fühlen sich die Bewohner des ehemaligen Sozialbaus im Stich gelassen.
Der Grenfell-Tower ist zum Symbol für das Versagen der Politik geworden,der es nie gelungen ist, die besonders krassen Klassenunterschiede in Großbritannien anzugleichen. Kritiker unterstellten den Behörden sogar, die Sicherheit aufgrund der Gentrifizierung des Viertels absichtlich vernachlässigt zu haben. Bisher fand kein einziger Prozess zu dem Unglück statt.
Egal, wer du bist
Auf dem vom Kensington Palast freigegebenen Fotos sieht man die Herzogin im Kreise der Frauen und Kinder, lachend, essend, kochend. Die Botschaft: Es ist egal, woher du kommst oder welche Hautfarbe du hast.
Der Reinerlös des Buches soll die Community sichern.