Chronik/Welt

Libanesischer Affe kehrt nach illegalem Grenzübertritt zurück

Nach mehr als einer Woche im "Feindesland" ist ein libanesischer Affe zu seiner Besitzerin zurückgekehrt - einer Nonne, die seinen illegalen Grenzübertritt umgehend zu einer Friedensbotschaft erklärt hatte. Soldaten der UN-Friedenstruppe UNIFIL übergaben "Tachtouch" am Freitag seiner Besitzerin Beatrice Mauger im Dorf Al Kusah.

Die Grüne Meerkatze war Mauger Ende Mai entwischt und hatte die militärisch schwer gesicherte Grenze nach Israel überquert. Die Nonne, die im südlichen Libanon ein Friedensprojekt betreibt, startete daraufhin einen Aufruf auf Facebook. "Tachtouch, bitte komm zurück zur Arche des Friedens!" hieß es dort. Als Belohnung winkten Bananen.

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Doch "Tachtouch" war weit weg auf der anderen Seite der Grenze. In Israel wurde der Affe an verschiedenen Orten gesichtet, konnte aber tagelang immer wieder entwischen. Am Donnerstagabend meldete der Jodfat-Affenwald in Nordisrael schließlich Vollzug: "Wir haben den libanesischen Affen bei guter Gesundheit gefangen", hieß es auf Facebook. Drei Mitarbeiter hätten das Tier drei Tage lang hartnäckig verfolgt, bis sie es schließlich schnappen konnten.

Friedensbotschafter

Um "Tachtouch" wieder zurück über die Grenze zu bringen, mussten UNIFIL-Soldaten helfen. Schwester Beatrice lobte die Aktion ihres Haustieres: "Er hat der Grenze ihre Dramatik genommen, indem er die Mauer und den Stacheldraht einfach ignoriert hat", sagte sie am Freitag. "Diese Meerkatze ist ein Friedensbotschafter."

Israel hatte seine Truppen im Jahr 2000 aus dem südlichen Libanon abgezogen. Technisch befinden sich die beiden Staaten weiter im Kriegszustand. Die UNIFIL-Truppe überwacht das Grenzgebiet und den Waffenstillstand zwischen den Nachbarn.