Illegaler Wildtierhandel boomt trotz Coronavirus-Pandemie
Von Susanne Bobek
Noch suchen die Wissenschafter nach den genauen Übertragungswegen des Erregers der Lungenkrankheit Covid-19. Sie vermuten, dass er von Fledermäusen oder Schuppentieren übertragen wurde - beides Delikatessen in China. Dort wurden die ersten Infektionen auf einem Tiermarkt in Wuhan registriert.
Nach Angaben des WWF boomt der Wildtierhandel jedoch trotz Coronavirus-Krise weiter. Im Hafen Port Klang in Malaysia seien laut Behördenangaben sechs Tonnen „Schmugglerware aus afrikanischen Schuppentieren“ beschlagnahmt worden, erklärte die Umweltschutzorganisation am Mittwoch. Sie fürchtet, dass tausende Tiere dafür ihr Leben lassen mussten, da jede getrocknete Schuppe nur wenige Gramm wiegt.
Es gibt Berichte, dass in Wuhan nach der Öffnung auch bereits wieder mit Lebendtieren gehandelt werden soll, obwohl das verboten ist.
In China hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Schuppentiere die Potenz stärken. Wohlhabende Chinesen geben für diese „Delikatessen “ oft ein Vermögen aus. Arme Leute können sich so etwas wie die relativ teuren Fledermäuse gar nicht leisten.
Einer der wichtigsten Umschlagplätze für den Handel mit Lebendtieren befindet sich in Myanmar, im sogenannten goldenen Dreiländereck, wo chinesische Händler seit Urzeiten Opium einkauften. Dort blüht auch der unkontrollierte Handel mit unter Schutz stehenden Arten – etwa Schuppentieren, die auch Pangolins genannt werden, seltenen Reptilien und verschiedensten seltenen Vogelarten.
Dieser Handel wurde bisher von der Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi mehr oder weniger toleriert, da damit viel chinesisches Geld zu machen ist.