Sturm "Helene" verursacht medizinische Engpässe in Europa
Die Schäden durch den Hurrikan "Helene" in den USA könnten auch Auswirkungen auf die medizinische Versorgung von Menschen in Europa haben.
Bei dem Sturm wurde ein wichtiges Werk des Pharma-Herstellers Baxter durch Überschwemmungen so stark beschädigt, dass dort die Produktion von intravenösen (IV) Lösungen eingestellt werden musste. "Wenn die Amerikaner nun mehr importieren, kann das Mengen aus Europa abziehen", so David Francas von der Hochschule Worms.
IV-Lösungen kommen unter anderem während Operationen und in der Dialyse zum Einsatz. Baxter ist ein Schlüssellieferant solchen Lösungen in den USA: Nach Angaben des US-Krankenhausverbandes produzierte das Unternehmen an dem betroffenen Standort rund 60 Prozent der im Land verwendeten Produkte.
Reservebestände endlich
Laut der US-Gesundheitsbehörde FDA sind drei in den USA verwendete IV-Lösungen nur noch eingeschränkt verfügbar. Die Behörde hat deshalb den Import dieser Produkte von ausländischen Baxter-Standorten in Kanada, China, Irland und Großbritannien temporär erlaubt.
Francas erklärt, dass ein Lieferengpass nicht zwingend zu einem Versorgungsengpass führt. Großhändler, Apotheken und Krankenhäuser könnten möglicherweise auf ihre Bestände zurückgreifen. Aber auch diese Reservebestände seien endlich.
Operationen in USA betroffen
US-Medienberichten zufolge müssen große Krankenhäuser in den USA aufgrund der Engpässe bereits medizinische Eingriffe verschieben. Die vorhandenen Vorräte würden rationiert und für dringende Operationen verwendet.
Baxter hofft, die Produktion der IV-Lösungen am Standort North Cove im Bundesstaat North Carolina bis Ende des Jahres schrittweise wieder aufnehmen zu können. Wann man die volle Produktionskapazität wieder erreichen werde, sei noch unklar, erklärte das Unternehmen.
"Helene" hat Ende September in mehreren US-Bundesstaaten mit Überschwemmungen und heftigen Winden eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.