Fridays for Future kritisiert Protestformen der Letzten Generation
Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future wirft in Deutschland den Aktivisten der Letzten Generation vor, mit ihren Protestaktionen die Gesellschaft zu spalten.
"Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen", sagte Sprecherin Annika Rittmann der Deutschen Presse-Agentur.
Von Blockaden in Hamburg seien insbesondere Pendler und Pendlerinnen betroffen gewesen, "die es sich weder leisten können, in der Hamburger Innenstadt zu wohnen, noch durch den mangelnden Ausbau den ÖPNV nehmen können. Ähnliches ist in Berlin zu befürchten." Aus gutem Grund setze Fridays for Future seit jeher auf andere Protestformen.
Die Klima-Demos von Fridays for Future wurden von der Schwedin Greta Thunberg inspiriert, die sich im August 2018 erstmals zu einem "Schulstreik fürs Klima" vor das Parlament in Stockholm gesetzt hatte.
Keine Kritik aus Österreich
Der Österreich-Ableger von Fridays For Future wollte die Kritik aus Deutschland am Mittwoch nicht teilen.
„Die Methode kann man gutheißen oder auch nicht, kritisieren sollten wir allerdings den fehlenden Klimaschutz der Regierungen, wodurch der Protest überhaupt erst notwendig wird“, hieß es in einem Statement.
„Während die Letzte Generation mit ihren Aktionsformen möglichst viel Aufmerksamkeit generieren möchte, spricht Fridays For Future mit den Klimastreiks bewusst die breite Masse an. Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist vielfältig und hat ein klares, gemeinsames Ziel: eine klimagerechte Welt für alle“, sagte Klara König, Pressesprecherin von Fridays For Future Austria.
Blockaden und Klebe-Aktionen
Die Letzte Generation macht in mehreren Ländern mit Straßenblockaden von sich reden, aber auch mit anderen umstrittenen Klebeaktionen etwa in Museen. Klimaaktivisten der Gruppe hatten am Donnerstag in Hamburg den beginnenden Oster-Reiseverkehr an wichtigen Stellen behindert - etwa vor dem Elbtunnel.
In der letzten Aprilwoche will die Gruppe bis in den Mai hinein Straßen in Berlin blockieren. "Ab Montag, dem 24. April, bringen wir Berlin friedlich durch Straßenblockaden zum Stillstand", heißt es auf der Homepage. Am Sonntag davor (23. April) sei am Nachmittag am Brandenburger Tor eine Versammlung geplant.
Die Aktivisten fordern als Sofortmaßnahmen gegen den drohenden "Klimakollaps" ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen.