Erhöhte radioaktive Strahlung geht von Atom-U-Boot-Wrack aus
Seit 1989 liegt das Wrack des sowjetischen Atom-U-Boots K-278 Komsomolez tief unten im Norwegischen Meer. Nun haben Forscher festgestellt, dass eine 800.000 Mal höhere radioaktive Strahlung von ihm ausgeht, als üblich.
Eine Probe zeigte, dass radioaktives Cäsium aus einem Belüftungsrohr austrat. Laut den Forschern sei das aber "nicht alarmierend", da das arktische Wasser es schnell verdünne und es in einer Tiefe von 1.680 Metern auch kaum Lebewesen gebe.
42 Seeleute gestorben
Das U-Boot war im Jahr 1989 im norwegischen Meer gesunken, nachdem ein Brand an Bord 42 Seeleute getötet hatte. 27 weitere Seeleute konnten gerettet werden. Die Komsomolez hatte zwei Atom-Torpedos mit Plutonium-Sprengköpfen geladen. Expeditionsleiterin Hilde Elise Heldal erklärte, sie seien dementsprechend nicht überrascht gewesen, ein so hohes Strahlungsniveau vorzufinden.
Nun wurde zum ersten Mal ein Roboter-Fahrzeug eingesetzt, um das Wrack zu untersuchen und die von ihm ausgehende radioaktive Belastung einschätzen zu können.
Die norwegischen Strahlungsspezialisten und Meeresforscher wurden von Experten des russischen Forschungs- und Produktionsverbands Typhoon begleitet. Norwegen und Russland kontrollieren seit der U-Boot Katastrophe regelmäßig die Strahlung in der Region.
Der Untergang der Komsomolez gilt als größtes U-Boot-Unglick aller Zeiten. Das U-Boot konnte bis in eine Tiefe von 1.000 Metern tauchen - tiefer als alle anderen damals existierenden U-Boote.Als der Brand ausbrauch, befand es sich auf einer Tiefe von 150 bis 380 Metern.