Chronik/Welt

England: Ausschreitungen bei historischen Feiern vor Lockdown

Bei ausgiebigen Feiern kurz vor dem vierwöchigen Teil-Lockdown in England ist es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. In Merseyside im Nordwesten des Landesteils wurden Polizisten, die ein Treffen von Hunderten Menschen auflösen wollten, am Mittwochabend mit Feuerwerkskörpern attackiert. Die Feiernden hätten nicht nur Einsatzkräfte bedroht, sondern mit ihrem Verhalten auch das Infektionsrisiko erhöht, so die Polizei.

Die Menschenmenge wollte nach altem Brauch an den vereitelten Anschlag des katholischen Extremisten Guy Fawkes am 5. November 1605 auf den protestantischen König James I. erinnern. Die Verschwörer um Fawkes wollten den König mit einer großen Menge Schießpulver im Londoner Parlament in die Luft sprengen.

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"Das ist wie Silvester hier"

In vielen englischen Städten, vor allem in der Hauptstadt London, wurde ausgiebig kurz vor dem Teil-Lockdown gefeiert. Menschenmengen drängten sich durch Straßen, viele Partygänger waren betrunken. "Das ist wie Silvester hier", sagte ein Mann. Nach einer Massenschlägerei in Südengland nahmen die Polizei von Sussex zwei Personen fest.

Jeder Landesteil in Großbritannien entscheidet über seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. In den vergangenen zwei Wochen zählte Großbritannien mit seinen rund 68 Millionen Einwohnern laut EU-Seuchenbehörde ECDC rund 470 Fälle pro 100.000 Menschen. Premierminister Boris Johnson wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Corona-Krise reagiert zu haben.

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In England müssen nun Gastronomie, Kulturstätten, Freizeiteinrichtungen und Sportzentren bis zum 2. Dezember geschlossen bleiben. Schulen und Universitäten bleiben aber geöffnet. Auch der Handel ist weitgehend eingestellt worden. Nur Supermärkte und andere als notwendig eingestuften Geschäfte dürfen noch öffnen.

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