Chronik/Welt

Der weinende deutsche Bäcker entschuldigt sich bei Mitarbeitern

Der mit einem emotionalen Video bekanntgewordene Bäcker Gerhard Bosselmann hat eine Kündigungsdrohung gegen seine Mitarbeiter in der Corona-Krise verteidigt - jedoch Fehler eingeräumt. „Ich habe mich im Ton vergriffen“, sagte Bosselmann dem „Spiegel“ zu seiner Ankündigung, Mitarbeitern fristlos zu kündigen, die allzu sorglos mit der Coronavirus-Ausbreitung umgehen würden.

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Der Bäcker aus Hannover hatte zuvor für das Video, in dem er auf drastische Auswirkungen der Krise auf den Mittelstand hinwies, auf Social-Media-Kanälen viel Zuspruch bekommen. Nachdem tags darauf aber das Schreiben an seine Mitarbeiter aufgetaucht war, gab es Kritik. Der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ bestätigte er die Echtheit und sagte: „Ich stehe dazu.“


In den Brief hatte Bosselmann geschrieben, Krankmeldungen wegen einer Erkältung nur mit vorgelegter Corona-Testierung zu akzeptieren. „Andernfalls werden wir keine Lohnfortzahlung zahlen.“ Er sei auch entschlossen, Mitarbeiter zu versetzen oder zu entlassen. Er habe aber niemandem gekündigt, sagte Bosselmann nun dem „Spiegel“. „Ich war einfach wütend und vor allem auch in Sorge.“ Den harschen Ton begründete er mit der augenblicklichen Ausnahmesituation. Ein Mitarbeiter habe ihn gefragt, ob er nach einer „Corona-Party“, auf der ein positiv getesteter Mensch gewesen sei, noch zur Arbeit kommen müsse. Danach habe er den Aushang aufgesetzt.