Chronik/Welt

Fünf deutsche Demonstranten in Tel Aviv festgenommen

Bei einem Protest vor der Deutschen Botschaft in Tel Aviv gegen Waffenlieferungen an Israel sind einem israelischen Medienbericht zufolge fünf deutsche und israelische Aktivisten festgenommen worden.

Die Demonstranten seien viele Stunden verhört, inzwischen aber wieder freigelassen worden, meldete die "Haaretz" unter Berufung auf ihren Anwalt am Samstag.

Es war zunächst unklar, ob und wie viele von ihnen tatsächlich deutsche Staatsbürger sind. Eine Gruppe deutscher und israelischer Kriegsgegner hatte sich demnach am Freitag vor dem Eingang der Deutschen Botschaft in Tel Aviv aneinander gekettet.

Mit der Aktion wollten sie eigenen Angaben zufolge die deutsche Regierung dazu aufrufen, Waffenlieferungen an Israel einzustellen und sich für einen Waffenstillstand im Gazakrieg einzusetzen. "Israel begeht einen Genozid in Gaza", so die Gruppe. Auf Aufnahmen in sozialen Medien war ein kleiner Protest mit nur wenigen Teilnehmern zu sehen.

Vier Aktivisten wurden der "Haaretz" zufolge wegen Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung festgenommen, ein weiterer Demonstrant wegen eines mutmaßlichen Angriffs auf einen Polizisten. Israels Polizei äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

Die Polizei wollte die Demonstranten dem Bericht zufolge zunächst bis Dienstag in Gewahrsam nehmen und dann einem Richter vorführen. Ihr Anwalt habe aber Berufung vor dem zuständigen Amtsgericht in Tel Aviv eingelegt. Der Richter ordnete den Angaben nach die Freilassung der Demonstranten an.