Chronik/Welt

Coronavirus - Infektionsrate in Brasilien steigt weiter steil an

In Brasilien hat die Rate der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiter stark zugenommen. Innerhalb von 24 Stunden wurden weitere 42.725 Ansteckungen verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Mittwoch mitteilte. Das ist die bisher zweithöchste Zahl von registrierten Neuinfektionen im bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land.

Insgesamt wurden in Brasilien bisher mehr als 1,18 Millionen Infektionsfälle verzeichnet. Die offizielle Zahl der Corona-Todesopfer stieg um weitere 1.185 auf 53.830. Die brasilianische Corona-Kurve sei im "steilen Anstieg", dabei befinde sich das Land noch in der ersten Ausbreitungswelle des Virus, sagte der Wissenschafter Domingos Alves, der einer mit der Pandemie befassten Forschergruppe angehört.

Nach USA am stärksten betroffen

Mehrere brasilianische Bundesstaaten hatten gleichwohl zuletzt mit einer Lockerung der Corona-Restriktionen begonnen. Brasilien ist sowohl von den Ansteckungs- als auch den Totenzahlen her nach den USA das weltweit von der Pandemie am stärksten betroffene Land.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte in der Vergangenheit die von dem neuartigen Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als "kleine Grippe" bezeichnet. Die Corona-Maßnahmen der Bundesstaaten kritisierte er wegen ihrer drosselnden Effekte auf die Wirtschaft. Bolsonaro tritt auch immer wieder ohne Atemschutzmaske in der Öffentlichkeit auf und setzt sich über Abstandsvorgaben hinweg, indem er Anhänger umarmt und ihnen die Hände schüttelt.

Ein Bundesrichter forderte den rechtsradikalen Staatschef deshalb zu Beginn der Woche auf, sich an die in der Hauptstadt Brasília geltende Maskenpflicht zu halten. Bei weiteren Verstößen soll Bolsonaro eine Geldstrafe von 2.000 Real (343,51 Euro) zahlen.

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