Corona: Italien rechnet mit dritter Infektionswelle
Italien rechnet in den nächsten Tagen mit dem Beginn der dritten Infektionswelle seit Ausbruch der Coronapandemie im Februar 2020. "Wir stehen vor einem neuen starken Anstieg der Infektionen. Nach Großbritannien, Irland und Deutschland sind auch wir in Italien bald betroffen. Es wird nicht einfach sein, wir sind zu weiteren Opfern aufgerufen", sagte der italienische Premier Giuseppe Conte im Interview mit RAI 3 am Montag.
Verhandlungen über neue Vorlagen
Die Regierung Conte verhandelt indes mit den 20 italienischen Regionen für neue Anti-Covid-Vorlagen, die ab dem kommenden Samstag in Kraft treten sollen. Drei Regionen - Lombardei, Kampanien und Friaul-Julisch-Venetien - forderten von der Regierung, dass ganz Italien zur orangen Zone mit geschlossenen Lokalen und Geschäften, sowie starken Reisebeschränkungen erklärt werde. Damit solle das Ampelsystem beendet werden, das für viel Verwirrung unter den Bürgern sorge. Die Regionen forderten Unterstützungsmaßnahmen für die geschlossenen Lokale.
Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza meinte, dass weitere Vorlagen zur Eingrenzung der Epidemie notwendig seien. "Wir müssen eine unkontrollierte Steigerung der Infektionen verhindern. Niemand darf die Lage unterschätzen", sagte der Minister. "Es gibt negative Signale und ein Trend zu Verschlechterung.
Nach den Feiertagen muss man eine dritte Infektionswelle befürchten, schon ab der nächsten Woche", sagte Fabrizio Pregliasco, Virologe der Mailänder Universität Statale. In Italien sind seit Beginn der Epidemie mehr als 78.000 Menschen mit oder an Covid-19 gestorben. 2,4 Millionen Menschen haben sich am Coronavirus infiziert.