Chronik/Welt

Chinesische "Elfenbeinkönigin" in Tansania zu langer Haft verurteilt

Eine als "Elfenbeinkönigin" bekannt gewordene Schmugglerin ist in Tansania zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Zudem muss die chinesische Staatsbürgerin eine Geldstrafe von umgerechnet rund fünf Millionen Euro zahlen, wie ein Gericht in dem ostafrikanischen Staat befand.

Der Richter in der Wirtschaftsmetropole Daressalam erklärte am Dienstag, die Strafe solle Wilderern und Schmugglern als Abschreckung dienen. Die 69-jährige Chinesin führte laut Gericht eine kriminelle Vereinigung und war im Lauf der Jahre für den Schmuggel von mehr als 800 Elefantenstoßzähnen nach Asien verantwortlich. Die Naturschutzorganisation WWF begrüßte die Entscheidung: "Das Urteil setzt ein klares Zeichen: Der illegale Artenhandel ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen", erklärte die Expertin für Wildtierkriminalität, Katharina Trump. Statt der Strippenzieher treffe es meistens nur die kleinen Fische. "Das ist diesmal anders. Wir hoffen auf eine abschreckende Wirkung."

Wilderer töten in Afrika jährlich Tausende Elefanten. Sie verkaufen die Stoßzähne vor allem nach Asien, wo Elfenbein trotz internationaler Handelsverbote als Luxusgut für Schmuck oder Schnitzereien beliebt ist. Vor der Kolonialzeit lebten in Afrika Schätzungen zufolge bis zu 10 Millionen Elefanten. Heute sollen es nur noch rund 415.000 sein.