Bruder von Bezos Geliebter soll Nacktfotos weitergeleitet haben
Von Susanne Bobek
Wird der reichste Mann der Welt vom Bruder seiner Geliebten vorgeführt? Hat der Bruder intime Fotos an das Boulevardblatt National Enquirer weitergegeben?
Im Streit über intime Fotos von Amazon-Chef Jeff Bezos (54) mit seiner Geliebten Lauren Sanchez (49) hatte Bezos schwere Erpressungsvorwürfe und angeblich politisch motivierte Intrigen vermutet. Doch jetzt scheint sich die Sache zu einer Familienintrige auszuwachsen. Michael Sanchez, der Bruder der Geliebten, sei als Schuldiger ausgemacht worden, berichten die Nachrichtenplattform The Daily Beast und beruft sich auf mehrere Quellen innerhalb des Enquirer-Verlags.
Ein Trump-Verehrer
Der Bruder sei genauso wie der Enquirer-Chef David Pecker ein großer Anhänger von Donald Trump, was Motivation genug sein könnte, den Trump-Kritiker Bezos, dem die Washington Post gehört, zu diffamieren.
Auch Bezos hatte Privatermittler beauftragt, um ausfindig zu machen, wer die Nacktfotos und Textnachrichten weitergegeben hat. Von ihm gab es noch keine Stellungnahme.
Im Jänner hatten Jeff und MacKenzie (48) Bezos nach 25 Ehejahren bekannt gegeben, dass sie sich scheiden lassen wollen.
Wenig später machte der National Enquirer Bezos Affäre öffentlich. Worauf sich Bezos entschied, den „Spieß umzudrehen“ und die unlauteren Methoden David Peckers offenzulegen. Pecker hatte etwa die Geschichte einer Trump-Geliebten exklusiv gekauft und seinem Freund zuliebe dann nie veröffentlicht.
MacKenzie Bezos könnte bei der Scheidung die Hälfte von Bezos Amazon-Anteil von 16 Prozent erhalten. Es wäre die bisher teuerste Scheidung der Welt. Außerdem könnte die vierfache Mutter im Amazon-Imperium ein sehr gewichtiges Wort mitreden und die Strategie beeinflussen. Gerüchteweise will sie beispielsweise die niedrigen Gehälter der Mitarbeiter erhöhen.
Scheidung der Chefs
Stanford-Professor David Larcker erklärte im Schweizer Tagesanzeiger, dass „die Scheidung des Chefs eine Gefahr ist fürs Unternehmen“. Es sei nie reine Privatsache, weil die Auswirkungen enorm sein können. Dass Jeff Bezos sein Vermögensverlust zusetzen wird, glaubt Larcker aber nicht: „Schwer vorstellbar, dass es einen Unterschied macht, ob er nun 160 Milliarden Dollar oder 80 Milliarden besitzt.“
Susanne Bobek