Chronik/Welt

Bangladesch: Direktor ordnete Verbrennung von Schülerin an

Der Tod der 19-Jährigen Nusrat Jahan Rafi sorgte letzte Woche in Bangladesch für landesweite Proteste. Nachdem sie Ende März den Direktor ihrer Schule der sexuellen Belästigung bezichtigt hatte, wurde sie von mehreren Angreifern, darunter einige ihrer Mitschüler, auf das Schuldach gelockt und angezündet. 80 Prozent ihrer Haut verbrannten, das Mädchen starb am 10. April im Krankenhaus.

Video vor dem Tod

Kurz vor ihrem Tod bekräftigte sie in einem Video die Vorwürfe gegen den Direktor. "Der Lehrer hat mich angegriffen, ich werde gegen dieses Verbrechen bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen." Sie nannte darin auch einige der Angreifer, die ihr aufgelauert hatten.

Direktor ordnete Angriff an

Wie die Polizei in Bangladesch jetzt mitteilt, bezichtigt einer der 17 festgenommenen Angreifer den Direktor, den Angriff auf das Mädchen angeordnet zu haben. "Der Lehrer habe sie angewiesen, "Druck" auf die junge Frau auszuüben, die Vorwürfe fallen zu lassen, "oder sie zu töten, wenn sie sich weigert", führt Ermittler Mohammad Iqbal am Freitag aus.

Menschenrechtsorganisationen prangern in Bangladesch seit langem die unzureichende Strafverfolgung und einen dadurch verursachten Anstieg von Vergewaltigungen an. Auch Rafis Anzeige war bei der Polizei als "keine große Sache" abgetan worden, wie aus einem geleakten Video hervorging.