Almosenmeister des Papstes legt sich mit der Politik an
Von Susanne Bobek
Der Almosenmeister des Papstes, Kardinal Konrad Krajewski , hat das Gesetz gebrochen und in einem besetzten Haus in Rom persönlich Strom und Wasser wieder eingeschaltet und sich damit mit dem italienischen Innenminister Matteo Salvini angelegt. Die Aktion des polnischen Kardinals hat eine starke politische Dimension. Während ihm Salvini eine Rechnung von 300.000 Euro zustellen will, feiern italienische Zeitungen den Robin Hood des Papstes“, der sich dagegen auflehnte, dass immer mehr arme Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt würden.
Der 55-jährige Kardinal war am Wochenende in den Keller eines besetzten Hauses gestiegen und hatte die Versiegelung aufgebrochen. „In dem Haus leben fast 500 Menschen, darunter 100 Kinder, die seit einer Woche ohne Elektrizität und ohne warmes Wasser leben“, sagte Kardinal Krajewski. „Ich übernehme dafür die Verantwortung. Falls eine Strafe kommen sollte, bezahle ich sie.“
In Rom gibt es viele besetzte Häuser, in denen Bedürftige eine geringe Miete zahlen. Sie werden oft von linksorientierten Gemeinschaften organisiert. Dem rechten Innenminister Matteo Salvini sind diese ein Dorn im Auge. Genau wie Roma und Sinti, die der Papst extra empfangen hat.