Temposünder haben keine Chance
Von Birgit Seiser
"Den Kindern den Weg frei machen" ist derzeit die Devise der Wiener Polizei. Seit Montag stehen die Beamten im Rahmen der KURIER-Aktion "Vorrang für Kinder" vor Schulen, um die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer wieder auf die Schüler zu lenken.
Am Mittwoch hatte sich die Exekutive in Floridsdorf vor der Volksschule in der Adolf-Loos-Gasse 2 postiert. Nach einer halben Stunde zogen die Polizisten schon eine erste Bilanz. "Wir haben bisher vier Geschwindigkeitsübertretungen dokumentiert", erzählt einer der Beamten. Die Lenker mussten natürlich für ihren Fehler geradestehen.
Einige Autofahrer die ebenfalls angehalten wurden, hatten aber alles richtig gemacht, wie beispielsweise Mutter Manuela und ihre Kinder Lena und Andreas. "Ich finde diese Aktion sinnvoll, obwohl ich auch aufgehalten wurde. Im Moment bringe ich meine Kinder noch mit dem Auto zur Schule. Im Laufe des Jahres wird meine Tochter aber auch zu Fuß gehen. Sie ist schon in der 4. Klasse", erzählt die Mutter.
Vorrangverletzungen
Dass der Name der KURIER-Aktion nicht nur eine Redewendung ist, zeigen die Unfallzahlen der vergangenen Jahre auf Wiens Schulwegen. Eine Verletzung des Vorrangs gegenüber Fußgängern und die Missachtung von Roten Ampeln war in 27 Prozent der Fälle die Unfallursache.
Noch häufiger kam es wegen Unachtsamkeit der Autofahrer zum Crash. Aber auch die Kinder müssen ihre Grenzen im Straßenverkehr kennen: In 31 Prozent der Fälle, trugen nämlich die Fußgänger selbst die Schuld an dem Unfall. Wien ist in diesem Belang der traurige Spitzenreiter. In anderen Bundesländern waren es im Schnitt um die 17 Prozent der Fußgänger, die einen Unfall verursachten.