Chronik

Die besten Bierbrauer in Südböhmen

Laß mich dein Badewasser schlürfen". Der Ohrwurm der Comedian Harmonists aus den 30er-Jahren ist unvermeidlich, wenn man im schönen Südböhmen in der Badewanne liegt. Ok, die Wanne ist eigentlich ein massiver, ovaler, zwei Meter langer Holzbottich. Und das wohlige Bad eine Mischung aus Wasser und Biersud. Die hopfige Wellnesswonne wird im "Mladina Spa" des Brauhotels "Svachovka" in Svachova Lhotka, unweit des ewig mystischen Krumau, angeboten.

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Das Hotel gehört zur Brauerei Glokner und verwöhnt mit elysischen Bieren und gierig-gärigen Bädern im Gerstensaft. Dazu wird der vitalstoffreiche Sud über eine Leitung aus der Brauerei direkt in die Wanne geleitet, und das hat eine überaus beglückende Wirkung. Der Sud regt den Stoffwechsel an, durchblutet und strafft die Haut. Außerdem ist man nach 20 Minuten in der warmen Brühe so was von entspannt, fast ein wenig high. Muss wohl am Bier liegen, das man beim Planschen noch extra trinkt. Denn der Zapfhahn befindet sich gleich neben der Wanne. Man suhlt sich im Bier, man trinkt Bier, man inhaliert die im Dampf aufsteigenden Bieraromen. Heiliger Gambrinus! Dagegen ist das Oktoberfest ein Kindergeburtstag.

Budweis, Prachatice & Co.

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Die Tschechen verstehen es meisterhaft, ihr Nationalgetränk zu vermarkten. Zu Recht, denn ihre Biere sind qualitätsvoll und vielfältig. Und Südböhmen ist das Biermekka. Auch hier ist der Trend zu kleinen Brauereien, die mit ungewöhnlichen Variationen in Kleinstmengen aufwarten, angekommen. Budweis ist ein Hotspot: Neben der Weltbrauerei Budweiser gibt es hervorragende Kleine, wie die Minibrauerei "Krajinska 27". An dieser Adresse wurde schon 1482 Bier gebraut. Dann lange Zeit nicht mehr, bis vor sechs Jahren Jaroslaw Dvořák das historische Erbe wieder aufgegriffen hat. Seitdem braut er mitten in Budweis in offenen Sudkesseln Biere von Format. Dvořák: "Wir machen klassische Biere nach alten Rezepturen aus erstklassigen und natürlichen Zutaten." Das heißt: Zum Brauen werden Gerstenmalz, tschechischer Hopfen und Hefe untergärig vergoren. Das kann man sich auch live anschauen.
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Der sportliche Wirt

Die Braumeister in Südböhmen lassen sich gerne über die Schulter schauen. Wie auch Michal Piloušek, der in Prachatice seine gleichnamige Brauerei führt. Bis vor ein paar Jahren war er Triathlet und Ironman-Teilnehmer. Der Mann weiß also, was gesunde Elektrolyte sind. Auf seiner Karte stehen ausschließlich ungefilterte, pasteurisierte Biere. Dazu kredenzt der sportliche Wirt südböhmische Küche.

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Apropos, eine gute kulinarische Untermalung zu Bier gibt es auch in Třeboň, bekannt für Karpfen und die Brauerei Regent, die älteste Tschechiens. Ein feines Duo, denn wie heißt es so schön: Fisch muss schwimmen – am besten in böhmischem Bier.
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Info

Anreise Von Linz Hauptbahnhof ins Zentrum südböhmischer Braukunst nach Budweis: stündlich mit den ÖBB. www.oebb.at

Währung/Preisniveau 1 € = ca. 25,57 CZK (Tschechische Kronen). Ein großes Bier kostet je nach Typ und Lage des Lokals zwischen 30 und 80 Kronen, also um 2 €.

Essen und Trinken Třeboň ist für Wittingauer Karpfen berühmt. Am besten schmeckt er im Restaurant Supinka. Dazu: ein Bier aus der hiesigen Brauerei Regent. Sie ist eine der ältesten der Welt.
– In Budweis ist die Brauerei Budvar ein Gigant. Eine Führung gewährt Einblick hinter die Kulissen.
– Bierreisende sollten auch im schönen Prachatice einen Stopp einlegen. Das Bier, das der Ex-Triathlet Michal Piloušek in der Brauerei Prachatice serviert, ist pure Power. www.pivovarprachatice.cz

Übernachten Das Hotel Budweis am Altwasserarm der Malše in Budweis war einst eine Mühle und ist heute ein solides 4*-Hotel mit historischem Charme. www.hotelbudweis.cz

Auskunft Tschechische Zentrale für Tourismus, Tel. 01/89 202 99, www.czechtourism.com