Schwan vor dem Erfrieren gerettet
Bei einem ungewöhnlichen Einsatz haben acht Feuerwehrmänner aus Breitenbrunn Dienstagnachmittag einem Schwan das Leben gerettet. Mit einem Eisrettungsanzug bekleidet stürzte sich ein Feuerwehrmann ins bitterkalte Wasser, um das Männchen aus seiner misslichen Lage zu befreien. Die Einsatzkräfte brachten den Schwan ins Tierheim Parndorf.
"Er ist nicht verletzt, er ist aber sehr schwach und konnte sich deshalb nicht aus dem Loch befreien", sagt Tierärztin Claudia Herka. Hätten ihn die Einsatzkräfte nicht gerettet, wäre er wahrscheinlich erfroren. In Parndorf ist "Florian", wie das Tier zu Ehren der Feuerwehr getauft wurde, in bester Gesellschaft. Auf dem ein Hektar großen Areal tummeln sich viele Artgenossen. So wie die meisten ihrer Tiere wird Herka Florian aufpäppeln und dann wieder freilassen. "Wenn er stark genug ist, kann er wieder wegfliegen. Oder auch nicht", erklärt die private Tierheim-Betreiberin ihre Philosophie.
Für ihren unermüdlichen Einsatz wurde die 45-Jährige im Dezember 2015 mit dem Tierschutzpreis des Landes ausgezeichnet. Wie viele Tiere Herka bei sich hat, weiß sie selbst nicht. Allein im beheizten Igelquartier überwintern mehr als 100 Igel, auf dem Freigelände spazieren Hängebauchschweine, Ziegen, Schafe, Enten, Schwäne und andere Bauernhoftiere. Im Haus werden Katzen und Hunde beherbergt, zweitere dürfen die kalten Nächte in geheizten Zimmern verbringen, tagsüber können sie sich draußen austoben. In Volieren hält die Tierärztin angeschlagene Greif- und Wildvögel. Im Sommer hat die Tierliebhaberin 600 Jungvögel – Spatzen, Amseln, Meisen – aufgezogen und weiterziehen lassen. Doch nicht alle Bewohner werden wieder in die Freiheit entlassen oder an neue Besitzer abgegeben. "Mein Hof ist auch zu einem Gnadenhof geworden, viele Tiere verbringen bei mir ihren Lebensabend", erzählt Herka.
Ein Tierpfleger und ein ehrenamtlicher Helfer kümmern sich um Herkas Herde. Sie selbst muss tagsüber in einer Tierarztpraxis arbeiten, um das Tierschutzhaus finanzieren zu können. Zusätzlich ist die Tierschützerin auf Spenden angewiesen. Am Ende des Monat sei das Geld trotzdem immer sehr knapp. Sie steckt nicht nur ihr Herzblut, auch ihr gesamtes Geld und ihre Freizeit in den Hof, den sie vor zehn Jahren übernommen hat. "Auf Urlaub war ich seither nicht mehr", sagt die Hausherrin.