Chronik/Salzburg

Streit beigelegt: Glocke schlägt nur mehr jede halbe Stunde

"Wem die Stunde schlägt" ist ein Roman von Ernest Hemingway, der vielen Menschen gefällt. 

Wem die Viertelstunde schlägt, dem gefällt das weniger. Zumindest in der Pfarre Herrnau in Salzburg. Denn dort hat ein Anrainer die Kirche geklagt, weil ihm die 248 Glockenschläge zwischen 7 und 22 Uhr zu viel sind. 

Viele Gesprächen seien erfolglos verlaufen, jetzt gibt es einen Vergleich, wie der ORF Salzburg berichtet. 

"Gute Lösung gefunden"

Dieser wurde im Zuge des Verfahrens am Landesgericht Salzburg, bestätigte der Anwalt des Anrainers, der die Pfarre geklagt hat. Mithilfe der Richterin sei es gelungen, eine gute Lösung zu finden.

Und die sieht so aus, dass die Anzahl des täglichen Geläuts mehr als halbiert wurde. Denn die Glocken dürfen ab sofort nur noch zur vollen und zur halben Stunden schlagen. Demnach schlägt den Anrainern der Pfarrkirche Herrnau noch jede volle und jede halbe Stunde.

An Werktagen übrigens von 7 bis 20 Uhr, an Sonn- und Feiertagen künftig nur noch von 8-20 Uhr. Laut APA sei eine Testphase bis September vereinbart worden. Wenn die Lösung von einer Seite nicht akzeptiert wird, kommt es im Oktober zum Prozess, betonte der Anwalt der Erzdiözese. 

„Der Umstand, dass die Glocken mehrere Jahre lang schwiegen, hätte eventuell auch Auswirkungen, käme es zum Prozess. Man müsste darüber streiten, ob sich die örtlichen Verhältnisse geändert haben“, sagte er zu den „Salzburger Nachrichten“. Denn im Zuge einer Sanierung hatte das Geläut von 2018 bis 2020 nicht stattgefunden.

Lauter geworden sei das Schlagwerk durch die Sanierung nicht. Man sei dem Anrainer bereits entgegengekommen und habe den Glockenklang im Mai leiser gestellt. Wurden auf dem Vorplatz vorher Spitzenpegel von bis zu 82 Dezibel gemessen, seien es nach der Anpassung "nur" noch bis zu 73 Dezibel gewesen.