Chronik/Salzburg

Flugzeugabsturz in Lungau: Gutachten ortet "menschliches Versagen"

Beim Absturz eines Sportflugzeugs im Salzburger Lungau am 3. November des Vorjahres, bei dem vier Personen ums Leben gekommen sind, dürfte menschliches Versagen zum Unfall geführt haben. Das geht aus dem nun vorliegenden Gutachten des Sachverständigen hervor, berichtete der ORF Salzburg am Donnerstagnachmittag auf seiner Homepage unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Laut dem Gutachten sei das viersitzige Kleinflugzeug des Typs Cirrus SR-20 um 82 Kilogramm überladen gewesen. Zudem seien einige Vorgaben des technischen Handbuches für diesen Flugzeugtyp nicht beachtet worden. Auch die Flugplanung soll mangelhaft gewesen sein: Der Pilot habe das Wetter falsch eingeschätzt, so die Staatsanwaltschaft. Er sei nach Sichtflugregeln unterwegs und damit auf Mindestsichtweiten angewiesen gewesen.

Die Maschine stürzte bei sehr stürmischem Wetter und bei teils dichtem Nebel am Passeggen - einem Bergrücken in der Gemeinde St. Andrä im Lungau - in unwegsamem Gelände in ein Waldstück. Der Pilot dürfte noch versucht haben, ein „Wetter- bzw. Wolkenloch“ für die Überquerung des Alpenhauptkammes zu finden, so der ORF

Die Cirrus SR 20 war auf dem Weg von Kroatien zum Flugplatz Schärding am Inn, wo sie auch stationiert war. Beim Absturz kamen alle vier Insassen - ein 50-Jähriger aus dem Bezirk Schärding, ein 48-Jähriger aus Salzburg, ein 39-Jähriger aus dem Bezirk Grieskirchen sowie ein 52-Jähriger aus dem Landkreis Traunstein - ums Leben.