Chronik/Österreich

Zehn Jahre Haft für Nazi-Rapper „Mr. Bond“

Der Neonazi-Rapper „Mr. Bond“ ist am Donnerstag am Wiener Landesgericht beinahe im vollen Umfang der Anklage schuldig gesprochen worden. Wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Gericht ging davon aus, dass bei dem 37-Jährigen eine „besondere Gefährlichkeit“ vorliegt. Sein ebenfalls angeklagter jüngerer Bruder fasste vier Jahre unbedingt aus. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die Anklage warf dem Kärntner vor, mit seiner Musik und Videos den Nationalsozialismus, Adolf Hitler und die Massenvernichtung im Dritten Reich verherrlicht zu haben. Eine seiner Nummern hörte laut Anklage der rechtsextreme Attentäter von Halle an der Saale (Deutschland), bevor er am 9. Oktober 2019 in eine Synagoge eindringen wollte.

Bruder teilweise geständig

Bereits am Dienstag hatte Mr. Bond sämtliche Vorwürfe für richtig erklärt. Sein Bruder zeigte sich teilweise geständig. Der 34-Jährige gab zu, Administrator einer rechtsextremen, judenfeindlichen Website gewesen zu sein, bestritt jedoch, Musikstücke seines Bruders im Internet hochgeladen zu haben.

Ausgeforscht wurde der Nazi-Rapper über sein PayPal-Konto, über das er Zahlungseingänge für seine Musik abgewickelt hatte.