ZAMG-Sturmwarnung: Winde erreichen heute Nacht Orkanstärke
Die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) hat am Sonntag neuerlich vor dem Sturm gewarnt, der in der kommenden Nacht und morgen, Montag, über Österreich erwartet wird. Er erreicht auf den Bergen Orkanstärke und selbst in tiefen Lagen sei mit Windspitzen zwischen 90 und 120 km/h zu rechnen.
Bei einem Sturm dieser Stärke seien durch umgestürzte Bäume Probleme im Straßen- und Bahnverkehr möglich sowie in der Stromversorgung, erläuterte die ZAMG. Da die Bäume noch voll belaubt sind, bieten sie mehr Angriffsfläche als später im Herbst oder im Winter. Erst zum Montagabend hin lässt der Sturm nach.
Zugeverkehr beeinträchtigt
Der erste schwerere Sturm im kalendarischen Herbst hat am Sonntag den Bahnverkehr in Süddeutschland gestört und die Reisepläne von Tausenden Menschen in Deutschland beeinträchtigt. Es gebe zahlreiche Bäume auf Gleisen oder in Oberleitungen, sagte ein Bahnsprecher in Berlin am Abend. Besonders betroffen seien Hessen und Rheinland-Pfalz sowie Teile Bayerns.
Unwetterschäden schränkten den Verkehr am Sonntagabend erheblich ein: So waren beispielsweise die Strecken Frankfurt/Main-Heidelberg sowie Mainz-Worms-Mannheim sowie Aschaffenburg-Würzburg und Würzburg-Nürnberg in beiden Richtungen gesperrt. Auch die Strecke Erfurt-Nürnberg war betroffen. Zwischen Erfurt und Nürnberg - auf der DB-Prestigestrecke Berlin-München - sei kein Verkehr möglich, hieß es von der Bahn. "Die ICE-Züge werden zurückgehalten und warten das Ende der Sperrung ab."
Dächer abgedeckt, Flüge ausgefallen
Im nordbayerischen Franken verursachte das Sturmtief am Sonntagnachmittag zahlreiche Schäden. Im Landkreis Aschaffenburg wurden zum Beispiel zahlreiche Dächer abgedeckt, Bäume stürzten um, wie die Feuerwehr am Sonntagabend mitteilte. Besonders heftig sei es in Großostheim gewesen. Dort wehte der Wind ein Sportflugzeug um - Kraftstoff lief aus. Verletzte gab es dabei nicht, in dem Flugzeug saß niemand. Außerdem wurde das Baggerschiff eines Kieswerkes umgestoßen. Am Abend waren rund 400 Kräfte im Einsatz. In den Gemeinden Heimbuchenthal und Dammbach ist nach Angaben der Feuerwehr der Strom ausgefallen
Vom größten deutschen Flughafen in Frankfurt/Main hieß es am Abend: Aufgrund der aktuellen Witterungsbedingungen komme es zu Verzögerungen im Betriebsablauf und vereinzelten Flugausfällen. Etwa zwei Dutzend Flüge waren vor allem zwischen 16 und 18 Uhr annulliert worden, wie die Webseite zeigte. Fluggäste wurden noch am Abend gebeten, ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen und sich möglichst früh am Check-in-Schalter einzufinden.