Wo, was, wann? Der Silvester-Guide
Von Birgit Seiser
Silvester ist wohl der einzige Abend im Jahr, an dem es auch Partymuffel ordentlich krachen lassen. Deshalb gibt es an diesem besonderem Datum ein buntes Potpourri an Veranstaltungen, deren Besuch sich lohnt.
Das bekannteste und größte Fest startet schon am Nachmittag in der Wiener Innenstadt. Beim traditionellen Silvesterpfad (der aus Sicherheitsgründen von der Polizei komplett videoüberwacht wird) werden heuer ab 14 Uhr Am Graben Walzerkurse unter Anleitung der Wiener Tanzschulen angeboten.
Das Ergebnis darf dann beim gemeinsamen Tanzen um Mitternacht öffentlich präsentiert werden.
Wer den Discofox bevorzugt, kann derweil am Rathausplatz vorbeischauen, denn dort werden die größten Hits der vergangenen fünf Jahrzehnte aufgelegt. Bei der Freyung werden am Nachmittag die jüngsten Besucher bei der "Okidoki"-Show unterhalten. Besinnlicher geht es zunächst am Stephansplatz zu. Dort wird um 16.30 Uhr die Jahresschlussandacht aus dem Stephansdom live übertragen. Eine weitere Wiener Tradition zum Jahreswechsel ist Johann Strauß’ "Die Fledermaus", die ab 19 Uhr am Herbert-von-Karajan-Platz aus der Wiener Staatsoper übertragen wird (ganzes Programm im Kasten rechts). Wer dann bis Mitternacht durchgehalten hat, wird schließlich mit dem Feuerwerk am Universitätsring beim Rathaus belohnt. Das Programm vom Rathausplatz wird erstmals live auf LED-Wänden vor dem Burgtheater übertragen. Auch im Prater wird das neue Jahr mit einem Feuerwerk begrüßt.
Sportlich rutschen
Wer mit guten – und vor allem sportlichen – Vorsätzen für 2018 schon früh beginnen will, könnte am Wiener Silvesterlauf teilnehmen. Ab 11 Uhr machen sich die Läufer zu einer Runde um den Ring auf. Kurzentschlossene können sich noch bis kurz vor dem Start anmelden. Das Wetter verspricht zu Silvester jedenfalls Lauf-Bedingungen, wie es sich so mancher beim Wien-Marathon im Frühling wünschen würde: 12 Grad und Sonnenschein.
Abgehärteter sollten jene sein, die sich in Tirol am 31. Dezember traditionell sportlich betätigen. Beim Silvesterschwimmen im Achensee müssen Mutige 50 Meter im etwa vier Grad kalten Wasser zurücklegen. Im vergangenen Jahr wagten sich 80 Sportler ins wortwörtlich kühle Nass. Die rund 2500 Zuschauer heizen den Sportlern beim Anfeuern aber jedes Jahr ordentlich ein.
Ein ähnliches Event findet einen Tag später in Velden statt. Beim Sprung in den Wörthersee sind etwaige Kopfschmerzen infolge gesteigerten Alkoholkonsums schnell vergessen. Um 12 Uhr treffen einander die Schwimmer vor dem Schlosshotel. Erfrischt vom kalten Wasser gibt es anschließend einen Sektempfang – Prosit!
Strauß’sche Stücke auch ohne Ticket
Wenn Riccardo Mutti am 1. Jänner um 11.15 Uhr den Taktstock schwingt, dann kommen die Besucher des Musikvereins in Wien in den Genuss des weltweit bekannten Neujahrskonzerts. Die Tickets für die Aufführung der Wiener Philharmoniker sind traditionell schon ein Jahr vorher ausverkauft. Dank Public Viewings kann das Live-Erlebnis aber auch außerhalb des Konzertsaals genossen werden. Ab 11 Uhr startet im Rahmen des Neujahrsfestes 2018 die Übertragung am Wiener Rathausplatz.
Außerdem wird das Neujahrskonzert bei der Veranstaltung „Oper live am Platz“ vor der Oper gezeigt. Dort wird am Neujahrstag um 19 Uhr auch Johann Strauß’ Operette „Die Fledermaus“ auf der 50 Quadratmeter großen Videowall am Herbert von Karajan Platz ausgestrahlt.
Wer am zweiten Tag des neuen Jahres immer noch nicht genug hat von klassischer Musik, der kommt am Wiener Ring noch einmal auf seine Kosten: Ab 19 Uhr wird dort Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ übertragen.
Die Angebote in Wien sind alle gratis. Etwas weiter im Westen Österreichs muss man zwar Geld investieren, um live ein Neujahrskonzert genießen zu können, dafür sind die Tickets für das Salzburger Festspielhaus aber schon ab 19 Euro zu haben. Um 11 Uhr gibt dort das Zagreb Philharmonic Orchestra Klassiker zum Besten. Danach geigt die Philharmonie Salzburg um 15 Uhr und um 19 Uhr auf. Restplätze für die Events waren bis zum Redaktionsschluss noch verfügbar.