Chronik/Österreich

Weihnachtslieder-App: Singen üben und Grüße verschicken

„Fürs Singen muss man nichts kaufen. Das Instrument hat man immer dabei“, sagt Oliver Haditsch. Und auch jenes Werkzeug, das der nicht so geübte Sänger zum Lernen und Proben braucht, ein Smartphone nämlich: Haditsch, steirischer Unternehmer und A-cappella-Sänger, hat eine App entwickelt, die Weihnachtslieder nicht nur vorsingt, sondern mit der man mitsingen kann.

Christklang“ heißt das schlaue Programm, das Text, Noten, zwei Stimmen und Gitarrenbegleitung liefert. „Ich wollte den Leuten nicht nur ein Liederblatt in die Hand drücken“, beschreibt Haditsch. „Viele können nicht Noten lesen oder haben keine Ahnung von Tonhöhen.“

27 Lieder sind bisher vorhanden, alle vorerst traditionellen auf Deutsch von „Es wird scho glei dumpa“ bis zum „Andachtsjodler“, natürlich darf auch „Stille Nacht“ nicht fehlen. Was fehlt, sind englische Christmas-Hits. „Wir überlegen uns, einen Seitensprung zu machen“, betont Haditsch. „Mir ist es lieber, zu sagen, wenn ein Kind Lust aufs Singen hat, dann halt mit Jingle Bells.“

Wie es zur Idee kam

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Kommendes Jahr soll „Christklang“ mit weiteren 30 Liedern gefüttert werden, das Prinzip ist immer das gleiche: Anhören, Mitsingen, nach Wunsch eine oder beide Stimmen wegschalten und seinen eigenen Gesang aufnehmen. „Dann prüfen, ob die Stimmen ident sind. Wenn das klappt, dann hat man’s gelernt“, beschreibt Haditsch, der als Sänger auch bei öffentlichen Veranstaltungen zum Mitsingen ermuntert. Dadurch sei er überhaupt erst auf die Idee mit der App gekommen. „Leute haben mich gebeten, Lieder vorzusingen. Da habe ich mich gefragt, warum sollte man ihnen nicht die Möglichkeit geben, selbst zu singen, zu üben und den Fortschritt dabei zu sehen?“, überlegt er.

Die App ist sowohl für iPhones als auch Android-Handys verfügbar, in der Testversion sind zwei Lieder kostenlos, der Download des gesamten „Christklang“-Programm kostet acht Euro. Das lässt sich dann freilich auch anders verwenden als von den Entwicklern erdacht: Haditsch’ 80-jähriger Vater etwa ließ die Gitarrenmusik im Hintergrund laufen, sprach Weihnachtsgrüße und verschickte die Botschaft an Freunde.