Chronik/Österreich

Milliarden-Schaden für Österreich: So viel kosten Verkehrsunfälle

Verkehrsunfälle haben in Österreich im Vorjahr volkswirtschaftliche Kosten in der Höhe von 8,65 Milliarden Euro verursacht. Wegen der gestiegenen Zahl der Unfälle und Toten gegenüber dem Jahr 2022 nahmen die Unfallkosten um rund 800 Millionen Euro zu. Das berichtete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag in einer Aussendung. 2023 hatte es bei Verkehrsunfällen 402 Tote und 44.585 Verletzte gegeben, verwies der VCÖ auf jüngste Daten von Statistik Austria.

"Verkehrsunfälle verursachen viel menschliches Leid, viele Schwerverletzte leiden ein Leben lang an den Unfallfolgen. Und Unfälle verursachen auch hohe volkswirtschaftliche Kosten", betonte Katharina Jaschinsky vom VCÖ. Enthalten sind in den Unfallkosten der VCÖ-Analyse unter anderem Behandlungskosten, Einsatzkosten, Sachschäden, Kosten für die Wirtschaft durch Arbeitskräfte-Ausfall und Krankenstände sowie die monetäre Bewertung des Leids, der Schmerzen und des Verlusts an Lebensqualität.

Größter Schaden in Niederösterreich

Mit Ausnahme von Vorarlberg und Wien stiegen die Unfallkosten in allen Bundesländern. Die volkswirtschaftlichen Kosten waren in Niederösterreich mit mehr als 1,8 Milliarden Euro am höchsten, gefolgt von Oberösterreich mit fast 1,6 Milliarden Euro und der Steiermark mit knapp mehr als 1,5 Milliarden Euro. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Wien betrugen die Unfallkosten rund 0,73 Milliarden Euro. Aufgrund des dichten Öffi-Netzes und des niedrigeren Tempos in der Stadt sind die Verkehrssicherheit höher und die Unfallkosten niedriger, erläuterte der VCÖ.

Der Verkehrsclub forderte mehr unfallvermeidende Maßnahmen. Ein zentraler Hebel sei geringere Geschwindigkeit. "Die Gesetze der Physik lassen sich nicht außer Kraft setzen. Ein niedrigeres Tempolimit bedeutet einen kürzeren Anhalteweg, wodurch die Zahl der Unfälle sinkt, ebenso die Verletzungsschwere", erläuterte Jaschinsky. Als weitere präventive Maßnahme seien auch mehr Bus- und Bahnverbindungen wichtig. In Gemeinden und Städten brauche es Verkehrsberuhigung und eine Verkehrsplanung, die sich an der Sicherheit für Kinder und ältere Menschen orientiert. Auch auf dem Land sollte die Radinfrastruktur ausgebaut werden.