Ulli Sima will Alkotests für Hundehalter
„Guten Tag, einmal in das Röhrchen blasen, bitte“ – an diesen Satz werden sich einige Hundebesitzer gewöhnen müssen. Ulli Sima – Stadträtin in Wien (SPÖ) – will sie künftig zum Alkotest bitten.
Auslöser für die geplante Verschärfung des Tierhaltegesetzes in Wien war die Bissattacke vergangene Woche in der Donaustadt. Ein Rottweiler griff den einjährigen Buben Waris an und verletzte ihn so schwer am Kopf, dass das Kind weiterhin in Lebensgefahr schwebt. Ein Alko-Test bei der Hundehalterin ergab einen Wert von 1,4 Promille Alkohol im Blut.
Verboten ist das Führen von Hunden im betrunkenen Zustand in Wien eigentlich schon jetzt. Die Formulierung im Gesetz ist aber schwammig. Man dürfe einen Kampfhund nur so führen, dass man niemanden gefährde. Sima will nun konkrete Promille-Limits setzen. Derzeit ist ein maximaler Blutalkoholwert von 0,5 Promille im Gespräch. Im KURIER konkretisierte Sima die geplante Novelle: „Diese Neuerung muss dann natürlich mit Alkoholkontrollen einhergehen.“ Gelten soll das Gesetz für Kampfhunde, deren Haltung einen Hundeführschein voraussetzt. Im Moment stehen 12 Rassen auf dieser Liste – auch Rottweiler. Schon jetzt gibt es regelmäßig gemeinsame Kontrollen von Polizei und MA 60 (Veterinärdienste).
Gespräche mit Polizei
Überprüft wird etwa, ob Hunde gechipt sind und ob sie Beißkorb und Leine tragen. Ein Gespräch zwischen der Stadträtin und dem Wiener Polizeipräsidenten Gerhard Pürstl hat es bereits gegeben. „Es geht darum, die Sicherheit noch weiter zu erhöhen“, sagt Daniela Tunst, Leiterin der Polizeipressestelle.
Welche Neuerungen in Österreichs schärfstes Tierhaltegesetz noch aufgenommen werden, muss im Detail diskutiert werden. Dazu setzt Sima auf Expertise aus der Praxis. Auch die Tierschutz-Ombudsstelle wird Vorschläge einbringen. „Es ist mir sehr wichtig, dieses Gesetz noch vor Jahresende im Landtag zu beschließen“, sagt Sima.