Tiergarten Schönbrunn öffnet ohne Tierhäuser und Schaufütterungen
Zwei Monate nach der Corona-bedingten Schließung öffnet der Tiergarten Schönbrunn am 15. Mai wieder seine Pforten. Der Betrieb wird vorerst allerdings eingeschränkt wieder aufgenommen. Besucher können nur die Außengehege sehen, der Zugang zu den Tierhäusern und Innenanlagen ist erst ab 29. Mai möglich. Schaufütterungen wird es vorerst ebenfalls keine geben.
Diese Punkte sind Teil des Maßnahmenpakets, das die Einhaltung der behördlichen Corona-Sicherheitsvorgaben gewährleisten soll. Man wolle jedenfalls dafür sorgen, dass der Ein-Meter-Abstand zwischen Besuchern, die nicht im gleichen Haushalt leben, gut eingehalten werden kann, erklärte Zoodirektor Stephan Hering-Hagenbeck im APA-Gespräch.
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Ticket im Vorfeld online kaufen - mit Time-Slot
Damit es am Gelände nicht zu eng wird, bittet der Tiergartenchef alle Besucher, im Vorfeld die Tageskarte online zu kaufen und dabei auch einen der angebotenen Zeit-Slots zu wählen. Das wird ab 11. Mai möglich sein. "Dieses Zeitfenster gibt nur an, wann Sie kommen sollen, und nicht, wie lange Sie bleiben dürfen", betonte Hering-Hagenbeck. Eine begrenzte Aufenthaltsdauer im Zoobereich gibt es also nicht.
Das Time-Slot-System helfe aber bei der Planung und verhindere außerdem lange Warteschlagen vor dem Eingang. Wer keine Kaufmöglichkeit via Internet hat, kann das Ticket aber weiterhin an der Tageskassa erwerben. Sollte das Areal einmal überfüllt sein, muss man warten.
Jahreskartenbesitzer werden gebeten, ebenfalls einen Slot zu reservieren, der in diesem Fall freilich kostenlos ist. Für sie wird außerdem ein Zusatzeingang geschaffen - und zwar beim "Löwentor", erreichbar über den Schlosspark. Hering-Hagenbeck versprach Stammgästen zudem, dass ihre Dauerkarte um die rund zweimonatige Schließzeit verlängert werde.
Mund-Nasen-Schutz im Zoo
Im Tierpark selbst muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Besuchern wird empfohlen, sich an einem neu eingerichteten Rundparcours zu orientieren. "Das soll verhindern, dass Besucherströme ständig aufeinandertreffen", so der Direktor. Bei besonders begehrten Publikumsmagneten wie dem Eisbär-Mädchen Finja oder der kleinen Elefantin Kibali werden Zoomitarbeiter für eine Art Ein- und Ausgangssystem sorgen, um Gedränge zu vermeiden.
Laut Hering-Hagenbeck machen knapp 40 Prozent der Zoobesucher üblicherweise Touristen aus. Er sei "ganz zuversichtlich", dass mehr heimische Gäste zumindest einen Teil davon ausgleichen könnten.
Schramböck besuchte Giraffen und Flusspferde
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) freute sich über die bevorstehende Öffnung des Tiergartens, für den ihr Ressort zuständig ist. Auf die Frage, ob der Zoo durch den zu erwartenden Besucherschwund Geld des Bundes benötigen werde, sagte Schramböck, dass der Zoo sehr gut unterwegs sei und nie Zuschüsse gebraucht habe. Sie sei davon überzeugt, dass er auch diese Zeit gut überstehen werde.
Hering-Hagenbeck hatte die Ministerin am Donnerstagnachmittag in den noch geschlossenen Tierpark eingeladen. Gemeinsam bestaunten sie im Beisein einiger Medienvertreter Giraffen und warfen zwei Flusspferden Äpfel in den Rachen. Schramböck bedankte sich außerdem bei einigen anwesenden Tierpflegern für deren Arbeit während der Corona-Schließzeit.