Chronik/Österreich

Tiercoach: Damit Senioren möglichst lange gesund bleiben

Eben war der Vierbeiner noch ein agiler Welpe, schon ist er ein gemütlicher Senior. Die Zeit verfliegt, und obwohl die Qualität des Futters und die veterinärmedizinischen Fortschritte die Lebenserwartung von Haustieren deutlich erhöht haben, wird das Alter auch für sie irgendwann beschwerlich.

„Bei Hunden sieht man die Spuren der vielen Jahre am deutlichsten, weil der Kontakt zwischen Mensch und Vierbeiner besonders eng ist“, sagt Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach nimmt Allerseelen – den katholischen Gedenktag an die Verstorbenen – zum Anlass, die richtige Altersvorsorge zu thematisieren. Schließlich ist Prophylaxe das beste Rezept für eine lange Gesundheit.

Katzen leben bis zu 22 Jahre

Hunde und Katzen sterben im Durchschnitt mit 15 Jahren; Katzen können bis zu 22 Jahre alt werden. Die Lebensqualität dabei hängt von Rasse, Genen, der allgemeinen Fitness sowie von Umwelt und Alltag ab. „Die Vierbeiner gelten ab zirka acht bzw. zehn Jahren als alt. Sie sind also sehr lange Senioren“, sagt Reitl. Ab diesen Stichtagen ist es sinnvoll, die Haustiere engmaschiger dem Veterinärmediziner vorzustellen.

Vorsorge kann beim Routinecheck stattfinden

Hunde und Katzen kommen üblicherweise einmal im Jahr zum Routinecheck in die Praxis, da Impfungen anstehen. Auch Kaninchen sind aus diesem Grund und wegen der Zähne gut kontrolliert. Halter von Schildkröten wiederum überwintern ihre Schützlinge meist mit Tipps vom Tierarzt. Andere Reptilien, darunter z. B. Bartagamen, altern genauso wie Vögel in der Obhut von medizinischen Laien. Die Exoten werden Experten oft erst anvertraut, wenn sie kränkeln.

Blut, Kot, Urin gehören zur Untersuchung

Dabei profitieren auch gesunde Haustiere von einer Durchuntersuchung. „Die Analyse von Blut ist Teil der Altersvorsorge“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Ist der Status quo erhoben, lassen sich später Veränderungen feststellen. Gerade bei Katzen, die im Alter zu Nieren- und Schilddrüsen-Problemen neigen, zeigen bestimmte Parameter bereits den Beginn der Erkrankung an.

Kotproben lassen sich einfach nehmen. Der Stuhl kann Parasiten enthalten, er liefert zudem Informationen über das Mikrobiom im Darm und nicht zuletzt über den Zustand der Bauchspeicheldrüse.

„Die Untersuchung des Urins ist noch nicht automatisiert – vermutlich, weil das Auffangen viele Besitzer überfordert“, sagt die Expertin. Dabei könnten die Werte Auskunft über Diabetes, eine latente Blasenentzündung oder die Bildung von Harngries geben.

„Im erweiterten Paket werden Herz und Lunge gescreent“, sagt Reitl. Bei Rassen, die erblich bedingt häufig typische Krankheiten entwickeln, schauen Tierärzte besonders genau hin.

Vorsorge ermöglicht frühe Behandlung

„Uns stehen in Summe viele Möglichkeiten der Prophylaxe offen“, schließt der KURIER-Tiercoach: „Je früher ein Problem erkannt wird, desto eher lässt sich das Leben verlängern.“

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen  zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at